Mischfonds Diese Fonds ergänzen die Kassenschlager von Flossbach & Co.

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Das Leben als Anlage-Ergänzungsmittel hat sich Hans-Olov Bornemann sogar ausdrücklich auf die Fahne geschrieben. „Die Fonds sollen gar nicht ihr alleiniges Chance-Risiko-Profil maximieren“, sagt  der Manager des SEB Asset Selection und SEB Asset Selection Opportunities, der zugleich das Quant-Team von SEB Asset Management leitet. „Sie sollen die Gewinne in unseren Kundenportfolios steigern und Volatilität und Maximalverluste verringern.“ Das Portfolio ist eine Kombination aus verschiedenen einzelnen Anlageideen, die unabhängig voneinander funktionieren sollen. Bornemanns Team klopft sie auf Risiken, Plausibilität, Zeithorizont und statistische Wahrscheinlichkeit ab und berechnet das kombinierte Risikoverhalten. Die Positionen geht es über Futures am Terminmarkt ein, das geht schnell und billig. Fertig ist das Gesamtwerk.

Wer Fonds sucht, die sich weitgehend unabhängig vom Marktgeschehen bewegen, der landet fast zwangsläufig bei Trendfolgeprodukten à la SEB. Bornemann benennt die angepeilte Korrelation zwischen minus 0,2 und plus 0,2 – zu Aktien und Anleihen gleichermaßen. Das Analysehaus Morningstar hat mit „Systematic Futures“ eine entsprechende Fondskategorie für Trendfolge eingerichtet.

Neben den Future-Fonds gibt es bei Morningstar weitere Kategorien, die ein erfolgreiches Eigenleben versprechen.  Das Problem: Trotzdem ist die Korrelation zu Aktien mitunter hoch. Andere Fonds haben das Kunststück geschafft, über zehn Jahre mit Verlust dazustehen. Bei jüngeren Fonds ist wiederum unklar, wie sie in der Krise abgeschnitten hätten. Deshalb ist die Produkttabelle auf Seite 44 sicherlich mit etwas Vorsicht zu genießen. Interessante Fonds enthält sie aber allemal.

Dabei fällt auf, dass auch die Manager um Chef-Multi-Asset-Stratege John Bilton beim JP Morgan Global Macro und JP Morgan Global Macro Opportunities aus Sicht von drei Jahren zu Aktien eine Korrelation von nur knapp über null hinbekommen haben. Und das bei trotzdem erzielten Gewinnen. Die Manager gehen nicht rein technisch vor, sondern nutzen fundamentale Erkenntnisse. Derzeit sind es sieben Themen, die die Portfolios bestimmen. Dazu gehört etwa, dass der US-Aufschwung schon ganz schön weit fortgeschritten ist, dass die Zinsniveaus auf der Welt weit auseinanderliegen oder -laufen, dass China seine Wirtschaft umbaut und Europa sich wirtschaftlich erholt.

Prompt sichern die Manager US-Aktien über Termingeschäfte ab, kaufen europäische Aktien und setzen auf einen gegenüber dem US-Dollar  abwertenden  Australischen  Dollar. Nur ein paar Beispiele. Insgesamt stecken 20 bis 40 Strategien und 100 bis 200 Positionen in den beiden JP-Morgan Fonds. Die Unterschiede zwischen ihnen liegen im Rendite-Risiko-Profil. Der Makro-Fonds soll 2,5 Prozentpunkte über dem Geldmarktzins bringen und maximal ein Drittel des Aktienrisikos tragen. Die Opportunities-Variante peilt 5,5 Prozent punkte über Geldmarkt an und geht halbes Aktienrisiko ein.