Melinda Gates, die sich mittlerweile wieder Melinda French Gates nennt, hat am 7. Juni ihren letzten Arbeitstag in der Stiftung, die sie bisher gemeinsam mit ihrem Ex-Ehemann und Microsoft-Gründer Bill Gates geführt hat. Nach „sorgfältiger Überlegung", schreibt French Gates auf der Onlineplattform X, habe sie entschieden, als Co-Vorsitzende der Stiftung zurückzutreten. Seit einige Jahren beobachte sie mit wachsneder Sorge, wie die Rechte von Frauen in den USA und auf der ganzen Welt zurückgedrängt worden seien. Deshalb wolle French Gates sich nun speziell dort engagieren, sagte Stiftungschef Mark Suzman.
„Melinda hat nach reiflicher Überlegung entschieden, wie sie das nächste Kapitel ihrer Philanthropie gestalten möchte“, schrieb Suzman und ergänzt: „Melinda hat neue Ideen für die Rolle, die sie bei der Verbesserung des Lebens von Frauen und Familien in den USA und auf der ganzen Welt spielen möchte.“
Die 1999 von Ehepaar Gates gegründete Stiftung, ist eine der einflussreichsten unter anderem im Gesundheits-Bereich. Mehr als 75 Milliarden Dollar wurden bislang gespendet, unter anderem im Kampf gegen Kinderlähmung. Von 1994 bis 2018 schenkten Bill und Melinda der Stiftung rund 59,5 Milliarden Dollar.
Vereinbarung sichert Melinda Gates 12,5 Milliarden US-Dollar zu
„Gemäß meiner Vereinbarung mit Bill werde ich nach meinem Ausscheiden aus der Stiftung über zusätzliche 12,5 Milliarden Dollar verfügen, die ich in meine Arbeit für Frauen und Familien investieren kann“, schrieb Gates zudem auf der Plattform X, ohne Details zu nennen. Mit ihrem Ausscheiden als Co-Vorsitzende wird die Stiftung ihren Namen in Gates Foundation ändern und Bill Gates wird der alleinige Vorsitzende sein.
Der Microsoft-Mitgründer sprach seiner Ex-Frau in einer Stellungnahme seinen Dank aus. „Es tut mir leid, dass Melinda geht, aber ich bin sicher, dass sie in ihrer zukünftigen philanthropischen Arbeit einen großen Einfluss haben wird“, schrieb er auf X. Das Ehepaar hatte sich 2021 nach 27 Ehejahren scheiden lassen. Ihre Arbeit für die Stiftung setzten sie zunächst gemeinsam fort, einen öffentlichen Rosenkrieg gab es nicht.