Knapp 1,3 Milliarden US-Dollar brachten die Kampagnen von Vizepräsidentin Kamala Harris und Konkurrent Donald Trump in diesem Jahr laut Bundeswahlkommission Federal Election Commission (FEC) insgesamt ein. Bedanken können die beiden sich für diese Summe ausschließlich bei ihren Super Pacs – denn nicht eingerechnet sind dabei Gelder von normalen Pacs, also von kleineren Organisationen, die ihre Spender nicht offenlegen müssen.
Über Super-Pacs können wohlhabende US-Bürger Einfluss auf den Wahlkampf nehmen – und machen davon reichlich Gebarauch.
Die Abkürzung Pac steht für Political Action Comittee. Hauptzweck dieser Organisationen ist das Sammeln von Spenden. Dabei sind sie an gesetzliche Regeln gebunden, beispielsweise gibt es Höchstgrenzen für Beträge, die sie bestimmten Kandidaten und Parteien spenden können. Diese liegen bei:
- 5.000 US-Dollar pro Kandidat und Wahl, wobei Vorwahlen und eigentliche Wahl getrennt zählen
- 15.000 Dollar pro Jahr an eine Partei
- 5.000 Dollar pro Jahr an ein anderes PAC
Seit einem Urteil des Obersten Gerichtshofes im Jahr 2010 können diese Regeln von Super-Pacs in weiten Teilen umgangen werden. Im Gegensatz zu normalen Pacs dürfen diese Spenden ohne Limit eintreiben und ausgeben. Allerdings müssen sie die Namen der Spender spätestens nach der Wahl zugänglich machen. In der Theorie bleibt die Wahlkampffinanzierung damit transparent. Formal müssen Super-Pacs zudem unabhängig von Kandidaten und Parteien sein, faktisch gibt es enge Verflechtungen, da Super-Pacs meist von sehr wohlhabenden Menschen genutzt werden, um ihre Kandidaten und damit ihre Interessen zu unterstützen.
Die fünf größten Spender von Kamala Harris sind:
- Bill Gates spendete laut New York Times 50 Millionen US-Dollar an eine Pro-Harris-Organisation
- Michael Bloomberg, ehemalige Bürgermeister von New York und Gründer des Medien- und Datenimperiums Bloomberg, spendete bislang gut 43 Millionen US-Dollar.
- Reid Garret Hoffman, der Gründer des Karrierenetzwerks Linkedin spendete über 32 Millionen US-Dollar
- Marc Andreessen, Mitgründer der Wagniskapitalfirma Andreessen Horowitz spendete über 28 Millionen Dollar.
- Fred Eychaner, Gründer der Newsweb Corporation spendete ebenfalls gut 28 Millionen Dollar
Zudem zählt die in diesem Jahr verstorbene Hedgefonds-Legende-Legende Jim Simons zu Harris´ Großspendern. Der Gründer von Renaissance Technology soll laut FEC über diverse Wege mindestens 19 Millionen Dollar gespendet haben. Und auch Laurene Powell Jobs, die Witwe von Apple-Mitgründer Steve Jobs, die als wohlhabendse Frau des Silicon Valley gilt, unterstützt Harris – die beiden sollen sogar miteinander befreundet sein.
Die fünf größten Spender von Donald Trump sind:
- Timothy Mellon, Erbe des Gründers der Mellon-National-Bank (BNY Mellon), investierte über 125 Millionen Dollar in den Wahlkampf des Ex-Präsidenten. Der Großteil ging an den Super Pac „Make America Great Again“.
- Die Gründer des Versandhausriesen Uline, Richard und Liz Uihlein, gaben knapp 128 Millionen Dollar.
- Elon Musk soll bislang mindestens 75 Millionen Dollar für Trump gespendet haben. Die Summe kann aber auch höher liegen, einige Schätzungen liegen bei knapp 120 Millionen Dollar. Zudem wäre Musk bereit, im Trumps Kabinett einen Ministerposten zu übernehmen und verlost unter Wählern Millionenbeträge, damit diese für Trump wählen.
- Casino-Milliardärin Miriam Adelson gab rund 100 Millionen Dollar.
- Stephen Schwartzman war Anfangs kein Unterstützer von Trump, änderte dann seine Meinung. Wieviel der 40 Milliarden Dollar schwere Gründer von Blackstone, der größten Privatete-Equity-Firma der Welt spendete, ist bislang unklar. Schwarzman erklärte allerdings, dass er nicht nur Trump unterstützen wird, sondern auch republikanische Senatskandidaten und andere Republikaner auf verschiedenen Ebenen. Das und die Tatsache dass er für große Spenden bekannt ist, sprechen dafür, dass die Spenden ebenfalls im dreistelligen Millionenbereich liegen könnten.
Unterm Strich kommt Trump auf gut 500 Millionen US-Dollar, Kamala Harris auf 180 Millionen US-Dollar – womit zumindest der Wettkampf um die spendabelsten Gönner bereist entschieden wäre.