Michael Viehmann, Sauren Nachhaltigkeit bedeutet für mich ...

Ist seit Februar 2018 Vorstand beim Dachfondsanbieter Sauren

Ist seit Februar 2018 Vorstand beim Dachfondsanbieter Sauren: Michael Viehmann. Foto: Intuitive Fotografie

Nachhaltigkeit bedeutet für mich, die Chance zu ergreifen, verantwortungsbewusst zu wirtschaften und langfristig erfolgreich zu investieren. Das Besinnen auf das Thema Nachhaltigkeit, aktuell angestoßen durch die enormen Aufgaben des Klimawandels, stellt für Unternehmen wie Investoren eine große Chance dar. Im Kern rückt in den Mittelpunkt, was in der Finanzbranche mit ihren Trends, Themen und Hypes manchmal aus den Augen gerät: Langfristig zählen nur tatsächliche Wertschöpfung und nachhaltiges Wirtschaften. Für den langfristigen Investor ist „Nachhaltigkeit“ in ihren verschiedenen Facetten somit eine conditio sine qua non.

Verwechslungsgefahr

Ein Unternehmen schafft Wert, wenn seine Produkte gesellschaftlich akzeptiert sind, einen echten Nutzen für die Kunden darstellen und wirtschaftlich hergestellt werden. Dies erreicht es, wenn es nachhaltig wirtschaftet. Das Thema ist aber nicht mit „öko“ oder „gemeinnützig“ zu verwechseln. Es bedeutet, eine sinnvolle Balance aus Wirtschaftlichkeit, sozialen Aspekten und Umweltschutz zu finden.

Investoren tun gut daran, sich auf diese Unternehmen zu fokussieren, denn diese haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu prosperieren. Unternehmen, die zum Beispiel ihre Mitarbeiter ausbeuten, dem Gemeinwesen durch Verschmutzung schaden, die Kunden durch fehlerhafte oder gesundheitsschädliche Produkte hinters Licht führen oder der Gesellschaft durch Tricksereien Steuern vorenthalten, verschaffen sich zwar einen wirtschaftlichen Vorteil. Dieser ist möglicherweise aber nicht von Dauer.

Wie der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Herbert Stein sagte: „If something cannot go on forever, it will stop.“ Folge: Umsatzverlust, Kostensteigerung, Produktverbot. Die Geschichte ist voll von Beispielen, wie für einen (vorübergehenden) Vorteil der langfristige Erfolg des Unternehmens aufs Spiel gesetzt wurde. Sorgfältige Investoren können dies durch eine kluge, umfassende Analyse erkennen. 

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Der schwierige Part:  der Wandel der Zeit. Was heute noch erlaubt, geduldet oder kostenlos ist, kann morgen verboten, geächtet oder teuer sein. Eigentümer von Schlachtereien, Tabakunternehmen oder CO2-intensiven Betrieben können hiervon ein Lied singen. Es gilt also, bei der Analyse vorausschauend zu handeln und sensibel für gesellschaftliche Veränderungen zu sein.

Die Krux: Manchmal verleitet die Aussicht auf nahe Gewinne Investoren, über diese Dinge hinwegzusehen – es wird schon gut gehen. Daher braucht man nicht nur analytische Weitsicht, sondern auch eine ordentliche Portion Disziplin.