Das Bankhaus Metzler eröffnet im kommenden Jahr einen weiteren Private-Banking-Standort – und plant gleichzeitig einen Personalabbau an anderer Stelle. Bis zum Jahr 2028 sollen etwa 10 Prozent der derzeit 800 Stellen betroffen sein. Die somit bis zu 80 eingesparten Stellen seien dabei lediglich eine „Orientierungsgröße“, heißt es in einer Pressemitteilung. Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedoch nicht geben. Stattdessen rücken Maßnahmen wie „natürliche Fluktuation, die Verlängerung der bestehenden Altersteilzeitregelung sowie das Angebot, neue Rollen im Unternehmen zu übernehmen“ in den Fokus.
Gespart wird im „administrativen Bereich“
Betroffen vom Stellenabbau ist vor allem das Asset Management. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärte Bankchef Gerhard Wiesheu: „Die Fokussierung im Asset Management wird mit einer Konzentration auf Anlagestrategien in den Bereichen Multi Asset und Aktien einhergehen.“ Um Stellen einzusparen, werde man künftig vor allem „im administrativen Bereich“ stärker mit Partnern zusammenarbeiten, erklärte Wiesheu weiter. Mit der Fondsbuchhaltung habe man diesen Schritt bereits gemacht, nun dürften weitere Bereiche folgen.
Metzler verfolgt laut eigener Aussage das Ziel, mit neuen Technologien und vereinfachten internen Abläufe die Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Servicequalität für die Kunden zu erhöhen. Als strategische Kernmärkte sehe man Deutschland, Österreich und die Schweiz, der Fokus solle weiterhin stark auf ESG und Altersvorsorge liegen.
Neuer Private-Banking-Standort in Berlin geplant
Bereiche wie Capital Markets, Corporate Finance und Private Banking sollen dagegen ausgebaut werden, erklärte Wiesheu. Diese Geschäftsfelder versprechen laut Wiesheu in den kommenden Jahren besonders viel Wachstum. Im Private Banking soll 2024 sogar ein neuer Standort in Berlin eröffnet werden, um neue Kundenkreise zu erschließen. Bisher wurden Berliner Kunden aus dem Hamburger Standort heraus beraten.
Weitere Regionen sollen über die bereits bestehenden Standorte adressiert werden, auch personell will das Bankhaus im Private Banking wachsen. Mittelfristig seien auch Niederlassungen im Münsterland sowie der Region Ostwestfalen-Lippe denkbar, erklärte Wiesheu in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Bezahlschranke). Auch im oberfränkischen Raum gäbe es Gebiete, die langfristig erschlossen werden könnten.
Im Geschäft mit vermögenden Kunden ist das Bankhaus Metzler bisher an fünf Standorten in Deutschland tätig. Neben dem Hauptsitz in Frankfurt am Main agiert das Bankhaus von Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart aus – Berlin wäre somit der sechste Standort. Weitere Details zum geplanten Hauptstadt-Standort sind bisher allerdings noch nicht bekannt.