Quintet-Niederlassung Merck Finck: Standortleiter Köln und Lingen sowie Co-Leiter Wealth Management gehen

Sitz vom Merck Finck in Köln

Sitz von Merck Finck in Köln: Am Standort der Privatbank gehen fünf Berater und Standortleiter Frank Hoppe. Foto: imago images/Hanno Bode

Merck Finck hat an drei westdeutschen Standorten Abgänge auf Führungsebene zu verkraften. Dies bestätigte Michael Savenay, Geschäftsführer der deutschen Quintet-Niederlassung, dem private banking magazin am Dienstag.

Am Standort Köln haben Standortleiter Frank Hoppe sowie fünf Berater gekündigt. Hoppe ist seit mehr als 20 Jahren für Merck Finck tätig. 2002 wechselte er als Senior Berater von der Hypovereinsbank zur damals noch eigenständigen Privatbank. 2010 wurde er Leiter der Niederlassung. In Lingen werden der langjährige Leiter Thorben Schilling und ein Berater die Bank im Herbst verlassen. Schilling heuerte 2006 bei Merck Finck an und war zuvor Prokurist bei der Oldenburgischen Landesbank. Die Mitarbeiter werden bis zum Vertragsende nicht freigestellt.

Münster übernimmt Betreuung der Kunden in Lingen

Die Kunden in Lingen sollen künftig von Münster aus betreut werden. „Unser Leiter am Standort Münster, Joachim von Fischern, und sein fünfköpfiges Team sind seit vielen Jahren für Merck Finck in Münster tätig, bestens vernetzt und werden erstklassige Beratung und Service auch künftig für unsere Kunden sicherstellen – die Beratung findet weiterhin dort statt, wo unsere Kunden es wünschen“, sagt Savenay, der im Januar an die Spitze von Merck Finck gerückt war.

Die strategische Bedeutung der Region steht für Merck Finck durch die bevorstehenden Abgänge nicht zur Disposition, betont Savenay. „Der Standort Köln und die Region West sind ein sehr wichtiger Markt für uns, in den wir auch weiter investieren werden. Den Standort Köln werden wir mit hervorragenden Beratern nachbesetzen – wir sind dazu bereits in Gesprächen und Verhandlungen mit potenziellen Beraterinnen und Beratern.“ An der Niederlassung Düsseldorf, die von Dirk von Ahlefeld geleitet wird, hat sich ein weiterer Berater entschieden, das Bankhaus zu verlassen. Savenay: „Auch hier werden wir weiter investieren und nachbesetzen.“

Daniel Sauerzapf geht – Rainer Wörz alleiniger Wealth-Management-Leiter

Dies ist aber nicht der einzige Abgang in Düsseldorf: Auch Daniel Sauerzapf, Co-Leiter Wealth Management, der von der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt aus tätig ist, wird die Bank verlassen. Sauerzapf kam im Januar 2018 als Geschäftsführer des Vertiva Family Offices zu Merck Finck. Zuvor leitete er die Niederlassungen von UBS sowie der Credit Suisse in Düsseldorf. „Daniel Sauerzapf hat wichtige Impulse in unserer Bank gesetzt. Wir bedanken uns für sein Engagement und wünschen ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute“, so Savenay.

Rainer Wörz, bisher ebenfalls Co-Leiter, wird die alleinige Verantwortung im Wealth Management übernehmen. Das Länder Management Komitee, dem auch Sauerzapf angehörte, besteht künftig aus vier Mitgliedern: Wörz, Savenay, Florian Kayl, Leiter Operatives Geschäft und stellvertretender Geschäftsführer sowie Robin Beugels, Leiter Investments & Client Solutions.

 

Merck Finck: Mehrere Abgänge zu Jahresbeginn

Bereits im Januar verzeichnete Merck Finck drei Abgänge von Standortleitern: Sönke Niefünd übernahm die Leitung der Standorte Berlin und Hamburg von Stefan Ludwig, der ab Juli den neuen Hamburger Standort des niedersächsischen Bankhauses Seeliger leitet. Guido Singer, langjähriger Standortleiter Rottweil, wechselte mit einem Beraterteam zur Oddo BHF. Stefan Schüßler, Standortleiter Stuttgart, ging zur Frankfurter Bankgesellschaft. Die Merck-Finck-Standorte Stuttgart und Rottweil werden seitdem von Andreas Knauer geleitet. Zudem verließ Vorstand Thomas Rodermann die Bank, der vor allem die Zusammenführung und Integration der europäischen Tochterbanken in die Unternehmenseinheit Quintet Europe, verantwortet hatte.

Merck Finck verschmolz 2020 mit der luxemburgischen Quintet. Die Privatbankengruppe legte kürzlich ihre Finanzergebnisse für 2022 vor und kehrte im abgelaufenen Kalenderjahr in die Gewinnzone zurück. Der Nettogewinn betrug 18,1 Millionen Euro, die Erträge steigen gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 524 Millionen Euro. 2019 und 2020 wies die Gruppe nach Umstrukturierungen des Europageschäftes jeweils Verluste aus. Zum 31. Dezember 2022 belief sich das gesamte Kundenvermögen auf 86,7 Milliarden Euro. Zahlen für die einzelnen Niederlassungen – wie Merck Finck – werden nicht ausgewiesen.

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