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MENA-Region Warum Anleger in MENA-Aktien Kurs halten sollten

Hochhäuser in Katar: Der Emir des Landes auf der Arabischen Halbinsel hat die Regierung angewiesen, Strukturreformen durchzuführen, um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern.

Hochhäuser in Katar: Der Emir des Landes auf der Arabischen Halbinsel hat die Regierung angewiesen, Strukturreformen durchzuführen, um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Foto: imago images / Arabian Eye

Die Märkte des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA) sind vom Corona-Virus ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Weitere Kursverluste stellten sich durch den starken Rückgang der Ölpreise nach dem Rückzug Saudi-Arabiens aus den OPEC+-Diskussionen ein. Wir gehen davon aus, dass COVID-19 einen beträchtlichen, aber vorübergehenden Einfluss auf Konsum und Geschäftstätigkeit in der Region haben wird.

Viele Länder in der Region haben in enger Abstimmung mit dem Golf-Kooperationsrat (GCC) strenge Maßnahmen eingeführt, um die Infektionszahlen einzufangen. Dazu gehören die Schließung von Schulen, Reiseverbote, Grenzschließungen, Einschränkungen der Religionsausübung, Schließung von Einkaufszentren und Restaurants sowie die Absage kultureller Veranstaltungen. Gleichermaßen bereiten die Regierungen Konjunktur- und Hilfspakete zur Unterstützung der Wirtschaft vor.

Aus unseren Besprechungen mit der Geschäftsführung von Unternehmen ergibt sich ein genaues Bild der Lage. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Unternehmensgewinne im ersten und zum Teil auch im zweiten Quartal unter Druck geraten. In der zweiten Jahreshälfte dürfte hingegen mit einer Normalisierung zu rechnen sein.

Gründe, investiert zu bleiben

Das längerfristige Wachstumspotenzial in der MENA-Region ist weiterhin stark. Unserer Erfahrung nach haben Zeiten außergewöhnlichen Stresses in der Vergangenheit Gelegenheit geboten, Kapital-Allokationen umzuverteilen und Portfolios neu auszutarieren. Damit lassen sich neue Werte und Strategien aufgreifen, die von einer Normalisierung der Märkte profitieren dürften.

Anleger sollten jetzt auf Kurs bleiben. Der Konsum wird zurückkommen. Alle MENA-Länder haben massive fiskalische Stimuli umgesetzt, die Nachfrage und Konsum befeuern sollen. In den nächsten Monaten wird die Regierungspolitik darauf ausgerichtet sein, den Konsumenten die Angst vor dem Virus zu nehmen und für genügend wirtschaftliche Sicherheit zu sorgen. Die Regierungen der MENA-Länder haben bereits wesentliche Schritte unternommen; es ist davon auszugehen, dass die politischen Entscheidungsträger diesen Kurs im weiteren Jahresverlauf beibehalten werden.

MENA-Aktien gewinnen innerhalb der Gruppe der Schwellenländer zunehmend an Bedeutung. Mit der jüngsten Aufnahme Saudi-Arabiens in den MSCI Emerging Markets-Index und der für Juni 2020 geplanten Aufnahme Kuwaits dürfte das Gesamtgewicht der MENA-Region im Index auf fast 7 Prozent steigen. Damit wäre die Region auf Augenhöhe mit den europäischen Schwellenländern, Brasilien und Südafrika. Absehbar ist: Es wird ein kontinuierlicher Investitionsfluss von Investoren-Geldern einsetzen.

Konsumsektor: Frauen bezahlen inzwischen selbst

Wir erwarten, dass sich angesichts der Herausforderungen von COVID-19 die Position der Marktführer gegenüber ihren kleineren Wettbewerbern festigen wird. Zugleich tragen soziale Distanzierung und andere Quarantänemaßnahmen dazu bei, den digitalen Wandel zu beschleunigen, was einigen von uns bevorzugten Unternehmen zugutekommt.

Absehbar ist: Die fiskalischen Anreize und eine expansive Geldpolitik dürften die Nachfrage noch lange nach Abklingen der COVID-19-Krise stützen: In der Region lebt eine junge, wachsende Bevölkerung von fast 200 Millionen Menschen, mit steigendem Lebensstandard und damit einhergehenden Konsumbedürfnissen. Zugleich steht privatwirtschaftlich organisierte Bildung hoch im Kurs, was Potenzial für zukünftige Wachstumschancen der Volkswirtschaften bietet. Nicht zuletzt beginnen weitreichende Sozialreformen das Wirtschaftsleben auf verschiedenen Ebenen zu prägen: So steigt die Erwerbsbeteiligung von Frauen – und somit ihr Konsum.

Gesundheitssektor: Zivilisationskrankheiten nehmen zu

Mit dem steigenden Wohlstand ergibt sich in der MENA-Region eine hohe Inzidenz von Zivilisationskrankheiten. Wir sehen sehr beträchtliches Potenzial für hohe Gewinnspannen und hohe Eigenkapitalrenditen im Vergleich zu anderen Schwellenländern.

Wir investieren in führende Gesundheitsunternehmen, die gut positioniert erscheinen, um von Regierungsinitiativen zu profitieren: So soll in den kommenden Jahren die Sanierung der öffentlichen Gesundheitsdienste immer weiter vorangetrieben werden.

Fazit

Regierungen und Zentralbanken weltweit werden mit weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität und zur Unterstützung des Konsums als Antwort auf die Covid-19-Pandemie nicht hinter dem Berg halten. Zusätzliche fiskalische Anreize sind zu erwarten. Sie sollten dazu beitragen, die schwerwiegenden negativen Auswirkungen einer lang anhaltenden Pandemie entgegenzuwirken. In der MENA-Region erwarten wir als Investoren zukünftig noch weitreichendere Maßnahmen für die Unternehmen – insbesondere für kleinere Firmen – und für die Arbeitnehmer, deren Löhne und Gehälter möglicherweise einige Monate lang nicht ausgezahlt werden können.

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