Aon Hewitt will mit seinem neuen Pensionsfonds nun beispielsweise multinationale Konzerne ansprechen, die Tochterunternehmen abspalten wollen. Die Erfahrung habe gezeigt, so Krönung, dass Pensionsfondslösungen die Abspaltung von Unternehmen aus einem Konzernverbund erleichtern. Gleiches gelte auch für Unternehmen in Übernahmesituationen.
Auch hier seien bilanzierte, also nicht ausgelagerte Pensionszusagen mitunter ein Hindernis für Käufer; in der Regel steht den Verpflichtungen kein separiertes Vermögen gegenüber. Nach der Auslagerung der Pensionsverpflichtungen müssen die Unternehmen die Pensionsverpflichtungen nicht mehr handelsrechtlich bilanzieren, es kommt zu einer Bilanzverkürzung.
Das Interesse ist da
Krönung sagt, Unternehmen in Deutschland begrüßten die neue Konkurrenz am Pensionsfondsmarkt. Bis die Träger sich für eine Lösung entscheiden, könne aber viel Zeit vergehen. Mehr Zeit, als die Vergabe eines reinen Beratungsmandates in Anspruch nimmt.
Sollte sich das eine oder andere Unternehmen in Deutschland entscheiden, Betriebsrentenzusagen zu übertragen, übernimmt Aon sämtliche Verpflichtungen der Versorgungsberechtigten, konzipiert die Anlagestrategie und selektiert die passenden Manager. Von den Trägerunternehmen erhält Aon im Gegenzug einen sogenannten Einlösungsbetrag. Dass es unter den Rentenkonten der verschiedenen Trägerunternehmen zu einer Quersubventionierung kommt, schließt Krönung kategorisch aus. Die Anlagetöpfe sind getrennt.
Weitere Zielgruppe von Aon sind Unternehmen, die sich der immer komplexer werdenden Verwaltung von Betriebsrentenzusagen entledigen möchten und beispielsweise die Administrierung der betrieblichen Altersversorgung und der Kapitalanlage auslagern möchten.
Die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen ist kein free lunch. Einerseits fallen Kosten für die Kapitalanlage an, andererseits auch für die Administration der Betriebsrentenzusagen. Und auch der Geschäftsbetrieb des Fonds kostet Geld, zu nennen sind hier neben den Kosten für Vorstand und Risikomanagement beispielsweise das regelmäßige Reporting an die Finanzaufsicht. Zu den Kosten des neuen Pensionsfonds machte Aon keine Angaben, um Wettbewerbern keine Anhaltspunkte zu geben.