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Marktkommentar T. Rowe Price „Es wird schwieriger, sich in den Märkten zu bewegen“

Trotz der vielen Konflikte in den vergangenen Monaten ist die starke Marktentwicklung und der Rückgang der Volatilität beachtlich. Beispiele für geopolitischen Spannungen reichen von der koreanischen Halbinsel, über Nahost und Russland bis in das Hauptquartier der US-Notenbank Fed, die ankündigt, ihre lockere Geldpolitik zurückzufahren.

Doch was steckt hinter der Ruhe auf den Finanzmärkten? „Unserer Meinung nach handelt es sich um eine Kombination aus dem enttäuschenden US-Wachstum, aus dem beschleunigten Wachstum im Rest der Welt und aus einer moderaten Kerninflation“, sagt Nikolaj Schmidt, Chief International Economist bei T. Rowe Price.

Diese Faktoren scheinen den Druck aus der US-Zinsstrukturkurve zu nehmen, während sie zugleich das globale Wachstum bewahren. Doch werden sie auch weiterhin einen risikofreundlichen Rahmen liefern? „Wahrscheinlich nicht: Wir glauben, dass sich die Zeiten ändern werden und dass es schwieriger wird, sich in den Märkten zu bewegen“, kommentiert Schmidt.

Fed will die Bilanz relativ bald verkleinern

Die Fed hob in der Juni-Sitzung die Zinsen um 0,25 Prozent an und erklärte, wie sie ihre 4,5 Billionen starke Bilanz verkleinern will. „Die Notenbankchefin Janet Yellen wies darauf hin, dass die Senkung der Bilanzsumme relativ bald eingeleitet wird, was wir entweder im Juli oder wahrscheinlich eher im September erwarten“, erklärt der Ökonom. Zudem fügte Yellen hinzu, dass die Bilanzkürzung so spannend sei, wie „Farbe beim Trocknen zu zuschauen“.

Zugegeben, sie könnte durchaus Recht behalten: Der erste Schritt der Kürzung scheint schleichend voranzugehen. „Bedingt durch die überschüssige Liquidität glauben wir, dass die Fed in der Lage sein wird, diese Ausgabenkürzungen durchzuführen, ohne dabei für großen Schaden zu sorgen. Wir sehen uns aktuell in einer Transformation: von einer Welt, in der die Kassenbilanz durch eine geldpolitische Lockerung in Europa und Japan um 500 Milliarden US-Dollar pro Quartal wächst, zu einer Welt, in der diese unverändert bleibt. Und daraus erwachsen dann die Herausforderungen“, beschreibt Nicolaj Schmidt.