Warum diese Veränderungen für Anleger von Bedeutung sind
Das Wirtschaftswachstum (einschließlich der Entwicklung hin zu starken inländischen Finanzmärkten) und die Entdollarisierung führten dazu, dass die Finanzmärkte der Schwellenländer und einige Teile des Universums der Schwellenländeranleihen weniger als früher mit den US-Zinssätzen korrelieren. Daher werden steigende US-Zinssätze wahrscheinlich weniger Auswirkungen auf Schwellenländeranleihen haben als viele Anleger gestützt auf ihre Erfahrungen in den 1990ern und 2000ern befürchten.
Gemischte und aktiv verwaltete Portfolios können mit steigenden Zinsen am besten umgehen
Unter Berücksichtigung der zuvor genannten erheblichen Veränderungen in der Landschaft der Schwellenländeranleihen haben wir analysiert, welche Kombination aus Schwellenländeranleihen und welcher Ansatz für deren Verwaltung bei steigenden US-Zinssätzen voraussichtlich die besten Ergebnisse für Anleger erreichen. Wir haben ein gemischtes Schwellenländeranleihen-Portfolio mit anderen Schwellenländer-Fixed-Income-Portfolios verglichen und festgestellt, dass Schwellenländeranleihen-Portfolios auf lange Sicht überdurchschnittliche Ergebnisse im Hinblick auf das Risiko-Ertrags-Verhältnis erzielen können, wenn auf Hart-und Landeswährung lautende Schwellenländeranleihen gemischt werden und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern enthalten sind.
Tatsächlich weist unser gemischtes Portfolio die niedrigste Korrelation mit wesentlichen Fixed-Income-Portfolios aus Staatsanleihen auf. Dank der gemischten Strategie werden die für Schwellenländeranleihen typischen hohen Renditen weiterhin realisiert: Ende 2018 lag die Rückzahlungsrendite insgesamt bei 9,50 Prozent. Die Rückzahlungsrendite beim JP Morgan’s EMBI Global Diversified Index lag hingegen bei 6,26 Prozent. Beide lagen also deutlich höher als die Renditen bei Industrieländeranleihen.
Der Vorteil eines aktiven Ansatzes
Die meisten der von uns verwalteten Schwellenländeranleihen-Portfolios weichen erheblich von den beliebtesten Benchmarks ab. Diese sogenannte „aktive Allokation“ kann Anlageergebnisse verbessern, indem sie es Anlegern ermöglicht, zunehmend vielseitige Arten von Schwellenländeranleihen auszunutzen. Ein aktiver Ansatz ermöglicht es Anlegern beispielsweise, Anleihen aus kleineren Märkten wie Uganda, Ghana, Georgien oder Kasachstan zu halten, die zum Teil nicht in den wichtigsten Landeswährungsindizes enthalten sind. Gleichzeitig können Anleger Märkte untergewichten, die in traditionellen Indizes vorzugsweise vertreten sind, oder diese sogar komplett vermeiden. Die sechs größten Emittenten im GBI-EM Global Diversified Index der auf Lokalwährung lautenden Anleihen von JP Morgan machen zum Beispiel 50 Prozent dieses Index aus.
Anleger im Hartwährungsbereich sind mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert. Aber warum sollten Anleger den größten Entleihern am meisten ausgesetzt sein? Im Gegensatz zu einem an eine Benchmark gebundenen Ansatz umfasst ein aktiver Ansatz auch Wertpapiersorten, die für eine Aufnahme in den Index nicht infrage kämen. Dazu gehören variabel verzinsliche Instrumente, Kreditverbriefungen und Optionsscheine, das heißt, gleichgestellte staatliche Verpflichtungen, die nur aufgrund ihrer Struktur nicht im Index enthalten sind. Daher kann ein aktiver Ansatz auch zu niedrigeren Korrelationen mit US-Staatsanleihen und anderen traditionellen Anleihen führen.