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Marktausblick der Danske Bank „Für die Märkte beginnt jetzt die Stunde der Wahrheit“

Tine Choi, Chefstrategin der Danske Bank: „Wir halten weiterhin an unserer Übergewichtung von 10 Prozent in Aktien fest, von denen wir 2018 eine höhere Rendite erwarten als von Anleihen“.

Tine Choi, Chefstrategin der Danske Bank: „Wir halten weiterhin an unserer Übergewichtung von 10 Prozent in Aktien fest, von denen wir 2018 eine höhere Rendite erwarten als von Anleihen“.

Die globalen Aktienmärkte sind gut in das neue Jahr gestartet, und die starke Überzeugung, dass die Unternehmensgewinne weiter steigen werden, beflügelte die rekordhohen Aktienkurse. Daher bedeutet die US-amerikanische Berichtssaison, die vor kurzem begonnen hat, für die Finanzmärkte jetzt die Stunde der Wahrheit.

Warum die Gewinne der Unternehmen so wichtig sind

Momentan profitieren wir von einem globalen Konjunkturaufschwung. Doch aus Anlegersicht entsteht vereinfacht gesagt nur Wert, wenn sich das auch in höheren Unternehmensgewinnen niederschlägt. Letzten Endes sind es steigende Erträge, die höhere Aktienkurse rechtfertigen. Derzeit sind insbesondere US-amerikanische Aktien historisch gesehen hoch bewertet. Somit ist in den aktuellen Notierungen die Erwartung eingepreist, dass die Unternehmensgewinne deutlich zulegen. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, wird das den Aktienmarkt negativ beeinflussen.

Die Mehrheit der Analysten ist sich einig, dass das Gewinnwachstum der Unternehmen im vierten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 11 Prozent erreichen wird. Gegenüber dem Anstieg um 7 Prozent im dritten Quartal 2017, in dem viele Unternehmen von den Orkanen in den USA beeinträchtigt wurden, wäre das eine Beschleunigung. Erfüllt das vierte Quartal die Erwartungen, entspräche dies einem Gewinnwachstum von 9,6 Prozent bezogen auf das gesamte Jahr 2017 – und das wäre das höchste Gewinnwachstum seit 2011.

Was die vorläufigen Unternehmensergebnisse in den USA bedeuten

Bislang hat nur eine begrenzte Anzahl an US-Unternehmen ihre Ergebnisse bekannt gegeben. Positiv jedoch ist: vorläufig haben die meisten die Erwartungen übertroffen. Denn ein anhaltender Strom starker US-amerikanischer Zahlen, der globale Aufschwung und steigende Ölpreise deuten im Allgemeinen darauf hin, dass die hohen Erwartungen der Investoren zumindest erfüllt werden.

Aus diesem Grund halten wir weiterhin an unserer Übergewichtung von 10 Prozent in Aktien fest, von denen wir 2018 eine höhere Rendite erwarten als von Anleihen. Dabei konzentrieren wir uns auf Papiere aus Europa und den USA.

Worauf Anleger jetzt achten sollten

Natürlich stehen die Unternehmensgewinne immer im Mittelpunkt. Aber es ist mindestens genauso wichtig, die Erwartungen der Emittenten für 2018 im Blick zu haben. Wir halten beispielsweise Ausschau nach Meldungen über die erwarteten Auswirkungen der Steuerreform auf die Gewinne.

Zugleich ist das Umsatzwachstum der Unternehmen von großer Bedeutung – und in unseren Augen sogar wichtiger als die Gewinne, die vor allem bei Banken und IT-Unternehmen von den Folgen der Steuerreformen beeinflusst werden. Das liegt unter anderem daran, dass viele Unternehmen latente Steuerposten haben, beispielsweise aufgrund früherer Verluste, die mit künftigen Steuerzahlungen verrechnet werden können. Der Wert dieser Posten wird aufgrund des nun niedrigeren US-Steuersatzes von 21 Prozent jedoch sinken. Das bedeutet, dass die Ergebnisse einiger Unternehmen vermutlich von Einmalabschreibungen nach unten gezogen werden können.

Wir gehen jedoch davon aus, dass die Anleger diesbezüglich Nachsicht walten lassen und den Prognosen der Unternehmen für 2018 sowie dem Umsatz eine größere Bedeutung zumessen werden. Erfüllen sich die Erwartungen, wäre das zusätzliches Wasser auf den Mühlen des Bullenmarktes.

Wie es auf Branchenebene aussieht

Mit Blick auf die einzelnen Sektoren werden Energie, Rohstoffe und IT vermutlich die besten Ergebnisse erzielen – sowohl wenn man das Gesamtjahr 2017 betrachtet als auch nur das vierte Quartal. Man darf allerdings nicht außer Acht lassen, dass der Energiesektor 2016 aufgrund des starken Ölpreiseinbruchs in den Jahren 2015 und 2016 außergewöhnlich niedrige Gewinne erzielt hat. Gleichzeitig wird er vom steigenden Ölpreis der letzten Monate zusätzlichen Rückenwind erhalten. Rohstoffe und IT profitieren besonders stark vom globalen Aufschwung, da die Investitionsaktivitäten 2017 zugenommen haben.

Darüber hinaus sind alle drei Sektoren rein umsatzmäßig auch die Branchen mit der größten globalen Ausrichtung. Somit haben sie von der Dollarschwäche im letzten Jahr Rückenwind gegenüber der Konkurrenz erhalten.

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