Scope-Studie zu AIFs Markt für geschlossene Fonds kriselt weiter

Ein Schlüsselbund droht abzustürzen

Ein Schlüsselbund droht abzustürzen: Geschlossene Fonds befinden sich ebenfalls auf dem Weg nach unten. Foto: Imago Images / Gottfried Czepluch

Zehnjahres-Tief für geschlossene Fonds: Im Vergleich zum Vorjahr müssen Fondsinitiatoren von geschlossene Alternativen Investmentfonds ein um ein Sechstel weniger Investitionsvolumen hinnehmen. Hinzu kommt ein weiteres Problem. Denn es gibt immer mehr Anbieter. Das zeigt eine Auswertung der Rating-Agentur Scope.

Insgesamt wurden 20 neue Fonds zugelassen – zwei mehr als 2023. Die Emissionszahlen waren 2024 zudem deutlich höher als im Vorjahr. Das angestrebte Investitionsvolumen lag bei 962 Millionen und somit 242 Millionen Euro höher, als 2023.

 

Dafür waren vor allem sechs großvolumige Fonds mit einem anvisierten Eigenkapital von jeweils mehr als 50 Millionen Euro verantwortlich. Zwei Fonds wollten sogar ein Eigenkapital von 100 Millionen Euro erreichen. Der Fonds MPE International 9 strebte ein Eigenkapitalvolumen von 233 Millionen Euro an – das entspricht fast einem Viertel des gesamten Neuangebots für 2024.

Marktbedingungen für Alternative Investmentfonds bleiben schwierig 

Das Problem: Im vergangenen Jahr investierten Anleger mit 572 Millionen Euro so wenig Geld in geschlossene Fonds wie seit 2014 nicht. 2023 waren es immerhin noch 683 Millionen Euro, 2022 sogar 1,23 Milliarden Euro. Hauptgrund für den weiteren Rückgang des Platzierungsvolumens ist laut den Studienautoren die anhaltende Zurückhaltung von privaten Anlegern. Diese würden eher in festverzinsliche Anlagen investieren.

Scope rechnet zudem damit, dass die Situation in diesem Jahr nicht besser wird. Die Emissionsaktivitäten sollen sich auf dem Niveau von 2023 oder 2024 bewegen, also weiter unter einer Milliarde Euro. Als Gründe nennt Scope die harte Konkurrenz auf dem Markt für alternative Anlagen. Ebenso wie die erwähnten festverzinslichen Anlagen. Zudem habe sich die Lage bei Immobilientransaktionen noch nicht vollständig erholt.

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