Marcus Vitt, Vorstandssprecher von Donner & Reuschel, verlässt die Privatbank Ende September 2024 auf eigenen Wunsch. Er habe darum gebeten, dass sein Vorstandsvertrag nicht mehr verlängert wird, teilt das Unternehmen mit. „Finanz-Szene“ hatte am Montagmorgen darüber berichtet, am Vormittag bestätigte die Privatbank Vitts Abschied.
„In den letzten 22 Jahren ist unter meiner Ägide aus der Privatbank Conrad Hinrich Donner die Donner & Reuschel-Gruppe geworden. Das war eine aufregende Zeit, und ich durfte viel gestalten“, wird Vitt in einer Pressemitteilung zitiert. Nun wolle der 58-Jährige eine neue Herausforderung in der Bankbranche annehmen.
Marcus Vittt: 14 Jahre Vorstandssprecher von Donner & Reuschel
Vitt wurde 2002 in den Vorstand der Conrad Hinrich Donner Bank berufen. Er kam von der Berliner Volksbank. 2009 erwarb die Conrad Hinrich Donner Bank dann die Münchner Privatbank Reuschel & Co. Vitt war ab 2010 Vorstandssprecher der neuen Bank Donner & Reuschel. „Er hat – als Architekt von Donner & Reuschel – die Bank zu dem gemacht, was sie heute ist“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Berger. Die Privatbank sei „mit einem klaren Profil im Markt positioniert und damit gut für die Zukunft aufgestellt“.
In seiner Zeit als Vorstandschef hatte Vitt auch die Übernahme der Privatbank Reuschel und des Verwahrstellengeschäfts von Berenberg verantwortet. In der Niedrigzinsphase konnte er das Provisionsgeschäft ausbauen.
Gewinnsprung statt Zinswende, aber schwächelndes Provisionsergebnis
Zuletzt hatte die Bank das Betriebsergebnis deutlich erhöht. Im Jahr 2023 betrug es 41,1 Millionen Euro, ein Plus von 46,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei profitierte die Privatbank vor allem von der Zinswende. Das Provisionsergebnis lag hingegen mit 70 Millionen Euro hinter dem des Vorjahres (76 Millionen Euro).
Für Unruhe hatte im vergangenen Jahr eine Sonderprüfung der Bafin gesorgt. Die Aufsichtsbehörde hatte im Jahr 2022 beanstandet, dass die Prozessabläufe im Kreditgeschäft nicht den Vorgaben des Kreditwesengesetzes (KWG) entsprachen. Dies konnte zu einem Großteil bis zum Jahresende 2023 abgearbeitet werden, hieß es bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2023. „Noch offene Punkte dürften bis Ende 2024 erledigt sein“, wurde Vitt zitiert.
Donner & Reuschel sucht noch nach Nachfolger
Mit dem Abschied von Vitt bleibt muss Donner & Reuschel seinen Vorstand weiter umbauen. Ende des vergangenen Jahres berief die Bank Philip Marx in das Führungsgremium, nach dem Vorstandsmitglied Uwe Krebs auf eigenen Wunsch ausgetreten war. Neben Marx gehört zudem Dominic Rosowitsch seit dem 1. Mai 2023 dem Vorstand an. Nun ist die Bank auf der Suche nach einem Nachfolger für ihren langjährigen Vorstandssprecher. Noch sei man in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern für die Position.