private banking magazin: Frau Ahrens, seit der Übernahme der klassischen Vermögensverwaltung von Meridio durch Sie und ihren Mitstreiter Marc-André Barth sind nun bereits einige Wochen vergangen. Wenn Sie zurückblicken, wie ist es gelaufen?
Petra Ahrens: Sehr gut. Wir haben nahezu 100 Prozent der Meridio-Kunden mitgenommen. Ähnlich ist das Bild bei den Assets under Management. Auch hier konnten wir fast 100 Prozent auf das neue Unternehmen übertragen. Mittlerweile haben wir zudem unsere repräsentative Rheinvilla in Köln Marienburg bezogen. Auch unsere Homepage ist jetzt online, so dass wir uns nun voll auf unser Geschäft konzentrieren können.
Wie sehen jetzt die nächsten Schritte aus?
Ahrens: Der Hauptfokus liegt zunächst auf der Bestandskundenpflege. Schließlich haben uns unsere langjährigen Kunden durch ihre Weiterempfehlungen einen Großteil der Vermögenssteigerung gebracht. Aber natürlich sind wir auch an neuen Mandaten interessiert, um unsere Wachstumsziele zu verwirklichen.
Wie sehen die aus?
Ahrens: Wir erwarten eine jährliche Steigerung der Assets under Management von mindestens 10 Prozent.
Wann wollen Sie den Break-Even erreichen?
Unser Businessplan sieht die Kostendeckung und einen Gewinn direkt im ersten Geschäftsjahr vor.
Nehmen Sie ausschließlich diskretionäre Mandate wahr?
Ahrens: Wir bieten die Vermögensverwaltung mit Strategiedepots an, bei denen wir überwiegend den „Best-of-Fonds“-Ansatz darstellen. Dieser bietet sich vor allem für kleinere Mandate an, bei denen wir kostensensitiv vorgehen müssen. Darüber hinaus verfolgen wir den Ansatz der individuellen Vermögensverwaltung.
Welche Vermögenshöhe markiert bei Ihnen die Grenze zwischen beiden Ansätzen?
Ahrens: Eine klare Grenze gibt es nicht. Wir empfehlen jedoch aus Kostengründen bis 100.000 Euro eine Anlage in Strategiedepots.
Setzen Sie im Hinblick auf Asset-Klassen Schwerpunkte?
Ahrens: Nein. Die Schwerpunkte richten sich nach Kundenwunsch und nach der aktuellen Finanzmarktsituation. Wir sind in dieser Frage flexibel.
Sie und Herr Barth beschäftigen gegenwärtig drei Mitarbeiter. Sind weitere Einstellungen geplant und was müssen Kandidaten mitbringen?
Ahrens: Wir haben uns bei der Gründung der Maiestas für die Übernahme ausgewählter Mitarbeiter entschieden und bilden nun ein sehr homogenes Team. Daher suchen wir nun Vermögensverwalter, die sowohl zu diesem Team passen, als auch unsere Philosophie leben. Wer wirklich eine Dienstleistung für den Kunden erbringen will, ins Team passt und für die unabhängige Vermögensverwaltung brennt, ist bei uns richtig.
Sehen Sie sich als Frau an der Spitze eines Vermögensverwalters in einer Vorbildfunktion?
Ahrens: Absolut. Gerade der Finanzsektor liegt noch überwiegend in männlichen Händen. Mit einer Frau an der Spitze unseres Unternehmens wollen wir gezielt Frauen motivieren, das Thema Finanzen, Vermögensauf- und -ausbau anzugehen.
Über die Interviewte:
Petra Ahrens ist Vorständin der Maiestas Vermögensmanagement. Die Kölner Vermögensverwaltung gründet sie zusammen mit Marc-André Barth im Herbst 2016. Die 32-KWG-Lizenz besitzt man seitdem ebenfalls. Die Gründung war ein Management-Buyout bei der Meridio Vermögensverwaltung, die damals ihre Geschäftsstrategie änderte und zur Niiio Finance Group umfirmierte.