M&A-Studie zur Asset-Management-Industrie Für mittelgroße Fondsanbieter dürfte es eng werden

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Bei der Frage, was die Übernahmekandidaten erwartet, wird die Studie deutlich: Die Käufer bräuchten Assets, aber keine Mitarbeiter. „Um Kosten einzusparen müssen die beteiligten Unternehmen Jobs streichen und dabei absolut rücksichtslos vorgehen“, sagt Maarten Slendebroek, Chef von Jupiter Asset Management.

Skalen- und Synergieeffekte allein seien jedoch nicht die Lösung für eine gesicherte Zukunft der Branche. So würden M&A-Teams logischerweise immer von den höchsten Einsparpotentialen ausgehen, um den geplanten Deal möglichst positiv darzustellen. Dabei übersähen sie jedoch oftmals zahlreiche Schlüsselfaktoren jenseits der Finanzierungsmodelle. Das sei der Hauptgrund für gescheiterte Deals wie der zwischen Santander und Pioneer.

Die Frage, ob aktive Asset Manager dem Kostendruck durch Auflage passiver Produkte begegnen sollten, verneinen die Studienautoren. Zwar sei die Liste von Anbietern, die diesen Schritt getan hätten, lang. Jedoch seien die allermeisten ETFs in Europa weit davon entfernt, Gewinne für ihre Anbieter zu erwirtschaften. Zugleich würden Gesellschaften, die bislang auf aktives Management gesetzt hätten, mit Passivprodukten ihren Ruf aufs Spiel setzen. Jenseits der wenigen großen ETF-Anbieter seien passive Produkte daher nicht als erfolgsversprechende Überlebensstrategie anzusehen, stattdessen beginne hier für Asset Manager die „Zombie Zone“.

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Die Reaktion der Investoren auf die M&A-Aktivitäten der Branche indes ist  zwiegespalten: So beurteilen die meisten institutionellen Anleger die Konsequenzen von Übernahmen und Fusionen zwar grundsätzlich positiv.