Investorenbefragung von Lupus Alpha „Die größte Herausforderungen für Institutionelle sind Immobilien“

Das Kapitalmarktpanel auf der Investment Fokus von Lupus Alpha.

Das Kapitalmarktpanel auf der Investment Fokus von Lupus Alpha. Foto: Annika List

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2022, da ist sich die Finanzbranche einig, war ein Jahr zum Vergessen. Groß waren demnach die Hoffnungen in das Jahr 2023. Doch auch das stellte sich angesichts einer hartnäckigen Inflation und weiteren geopolitischen Krisen als herausfordernd dar. Das zeigt sich auch in den Portfolio-Bilanzen der professionellen Investoren. Der Vermögensverwalter Lupus Alpha befragte anlässlich seiner alljährlichen Konferenz „Investment Fokus“ rund 250 geladene Investoren, die zusammen ein Anlagevermögen von 450 Milliarden Euro verwalten.

Das Fazit der Profis: 57 Prozent rechnen für das Jahr 2023 mit einer Portfoliobilanz zwischen 0 und 5 Prozent, 32 Prozent rechnen sogar mit mehr Rendite. Das ist zwar deutlich besser als das vergangene Jahr, als häufig zweistellige Verluste zu Buche standen. Doch wirklich zufriedenstellend dürften auch die neuerlichen Zahlen nicht sein. Immerhin: Für 2024 zeigen sich die professionellen Investoren optimistischer. 66 Prozent erwarten eine Jahres-Rendite über 5 Prozent.

Auf die Frage, in welche Assetklasse sie 2024 am stärksten investieren werden (Mehrfachantworten waren möglich), gibt es einen klaren Favoriten: 66 Prozent wollen verstärkt Aktien kaufen, Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status finden 44 Prozent attraktiver, 27 Prozent wollen verstärkt bei Staatsanleihen häufiger ins Portfolio packen.

Immobilienkrise und geopolitische Eskalation als Risiken 

Diskutiert wurden die Abstimmungsergebnisse von einem Panel bestehend aus:

  • Ingo Mainert, Chefanlagestratege von Allianz Global Investors
  • Bernhard Grötsch, Leiter Group Treasury von Rohde & Schwarz sowie Co-Geschäftsführer bei Rohde & Schwarz Corporate Finance
  • Michael Leinwand, Chef der Kapitalanlage der VBL
  • Götz Albert, Managing Partner und Investment-Chef von Lupus Alpha

Unterschiedliche Ansichten gab es bei der Frage, was mit Blick auf das kommende Jahr 2024 die größten Risiken für Investoren seien. 77 Prozent stimmten für eine geopolitische Eskalation, allen voran zwischen China und Taiwan beziehungsweise den USA. Die US-Präsidentschaftswahl sehen 41 Prozent als größtes Risiko. Steigende Zinsen haben der Allgemeinheit zufolge offenbar ihren größten Schrecken verloren.

Die Immobilienkrise sehen 34 Prozent kritisch. So auch Michael Leinwand: „Ich sehe mit Blick auf das nächste Jahr die größten Herausforderungen für institutionelle Investoren bei Immobilien“, so das Vorstandsmitglied der Vorsorgeanstalt des Bundes und der Länder. „Die Asset-Klasse ist in den Jahren des Niedrigzinses und der negativen Renditen von Fixed Income von Investoren enorm ausgebaut worden“, erläutert er. „Doch wir sehen jetzt in manchen Immobiliensegmenten steigende Leerstände, erhebliche Finanzierungsprobleme angesichts des gestiegenen Zinsniveaus und künftig neue Aufgaben wegen der ESG-Vorschriften im Bestand.“

Ingo Mainert von Allianz Global Investors ergänzte, dass der Begriff Risiko schon kompliziert sei. „Risiko bedeutet, dass man es anhand objektiver Belastbarkeiten berechnen kann. Wir haben aber keine hart belastbaren Wahrscheinlichkeiten mehr. Die Welt ist eine andere geworden. Sie ist unsicherer geworden“, sagt Mainert. Es gebe Unsicherheiten statt Risiko, mehr Komplexität und mehr Ambiguität.

Bernhard Grötsch fokussiert dagegen einen anderen Faktor: „Ich sehe das Risiko weiterhin bei hohen oder sogar steigenden Zinsen.“

 

Götz Albert, leitender Partner und Investmentchef bei Lupus Alpha, schlägt vor, im Jahr 2024 verstärkt auf Aktien zu setzen. Interessant seien besonders kleinere und mittelgroße Unternehmen (Small und Mid Caps). Deren Performance sei zuletzt schwach gewesen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege bei etwa 10. Diese Werte seien damit momentan so attraktiv bewertet wie seit Längerem nicht mehr. Zudem hätten diese Aktien das Potenzial für stärkeres Wachstum und könnten daher eine bessere Kursentwicklung als größere Unternehmen (Large Caps) zeigen.

Ingo Mainert von Allianz Global Investors empfiehlt für das Jahr 2024 dagegen eine stärkere Fokussierung auf festverzinsliche Wertpapiere (Fixed Income). Schließlich sei der Zins zurück, dementsprechend lohne es sich, in Staatsanleihen zu investieren und dabei die Laufzeiten schrittweise zu verlängern. Aber auch Unternehmensanleihen mit hoher Kreditwürdigkeit (Investment Grade) seien eine interessante Option.

Die weiteren Ergebnisse der Befragung im Überblick:

 

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