Lupus Alpha Investment Fokus in Frankfurt Großanleger sehen größte Risiken in der Geldpolitik

Treffpunkt Alte Oper

Treffpunkt Alte Oper Foto: Lupus Alpha

Der Investment Fokus von Lupus Alpha ist für immer mehr Großanleger ein fixer Termin im jährlichen Veranstaltungskalender. In dieser Woche war es wieder so weit. Die Hessen luden ihre Gäste nach Frankfurt in die Alte Oper und 250 Anleger kamen. Um ein Verständnis für diese Klientel zu gewinnen: Gemeinsam verantworten sie Vermögen und Pensionsgelder von über 560 Milliarden Euro.

Ein Highlight der Konferenz war der Vortrag von Magnus Billing, Vorstandsvorsitzender von Alecta in Schweden. Alecta verwaltet Pensionsgelder für 2,4 Millionen Einwohner und nicht weniger als 34.000 Unternehmen des Landes. Die Kapitalanlagen in Höhe von 850 Milliarden Schwedischen Kronen entfallen zu 51 Prozent auf Festzinspapiere – Anleihen spielen demnach, wie bei vielen anderen Großanlegern aus dem Lager der Pensionseinrichtungen, die dominierende Rolle. Daneben investieren die Skandinavier sehr stark in Aktien (41 Prozent) und Immobilien (8 Prozent), wie Billing ausführte.

Das Besondere: Die Schweden verwalten die Gelder bevorzugt intern mit eigenen Managern, statt die Verantwortung nach außen zu geben. Und wie die Übersicht über die Kapitalanlagen bereits gezeigt hat, verfolgen die Skandinavier das Motto „Weniger ist mehr“: drei Anlageklassen – mehr braucht es nicht. Wichtig auch: Die Anlagen müssen aktiv verwaltet werden und langfristig allokiert sein. Dazu passt, dass Alecta vergleichsweise wenige Beteiligungen hält, was den konzentrierten Ansatz einmal mehr verdeutlicht.

Umfrage bringt Licht ins Dunkel

Wie schon in den vergangenen Jahren fragte der Veranstalter mit einer Umfrage die Stimmungslage der Besucher ab und legte den Schwerpunkt der Fragen auf Anlagevorhaben und Stressszenarien: Auf die Eingangsfrage, wann wohl die nächste Krise ins Haus steht, antwortete die Mehrheit (53) Prozent – 10 Jahre nach „Lehman“ –, dass sie innerhalb der nächsten 3 Jahre kommen werde. Weitere 39 Prozent gaben an, dass es erst danach zur nächsten Krise kommen werde. Immerhin 7 Prozent sind optimistisch und meinen, dass es keine Krise mehr geben werde. 

Im Rahmen der Umfrage wollte Lupus Alpha außerdem wissen, wo 2019 das größte Risiko für Investoren liegt. 29 Prozent der Konferenzteilnehmer verwiesen auf die straffere Geldpolitik beziehungsweise steigende Zinsen, während 24 Prozent „neue Risiken, die wir heute noch nicht kennen“ ins Feld führten. Jeder Fünfte (21 Prozent) hält eine Rezession in den USA beziehungsweise in Europa für das größte Risiko für Investoren, während immerhin 18 Prozent den Grund in einer Ausweitung des Handelskriegs zwischen den USA und China ausmachen.

Ungeachtet des Zinsanhebungskurses der US-Notenbank und den dadurch ausgelösten Kapitalströmen machen Schwellenländer den Investoren offenbar keine nennenswerten Sorgen. Nicht einmal jeder Zehnte von Lupus Alpha Befragte (8 Prozent) sieht das größte Risiko für Investoren in einer Schwellenländer-Krise.