Das Berliner Fintech Kapilendo hat eine eigene Einheit für die Verwahrung digitaler Wertpapiere gegründet. Kapilendo Custodian ist seit November dieses Jahres eine hundertprozentige Tochtergesellschaft und wird den Angaben zufolge die ab 2020 neu geschaffene Kryptoverwahrlizenz beantragen. Konkret biete die Kryptoverwahrstelle kleinen und mittelständischen Unternehmen über die Emission von tokenbasierten Schuldverschreibungen und Genussrechten einen Zugang zum Kapitalmarkt. Kapilendo Custodian übernehme die Tokengenerierung und -emission, die erlaubnispflichtige Wertpapiervermittlung und die Zahlungsabwicklung über die hauseigene Banking-Plattform.
„Das Kryptoverwahrgeschäft als Finanzdienstleistung im Kreditwesengesetz explizit zu regeln begrüßen wir ausdrücklich und sehen darin einen sinnvollen Schritt zur Professionalisierung des Marktes“, sagt Christopher Grätz, Chef und Mitgründer von Kapilendo. Das Ziel sei, den Markt für digitale Wertpapiere dem Mittelstand sowie Privat- und institutionellen Anlegern zu öffnen. Kapilendo sieht jedoch darüber hinaus noch weitere Anwendungsfälle für digitale Assets. Kapilendo Custodian werde daher seine Verwahrstellen-Dienstleistungen perspektivisch über eine digitale Schnittstelle als Service für Dritte anbieten.
Nach und nach kündigen verschiedene Anbieter ihren Einstieg in das Verwahrgeschäft von Kryptowerten an. Vergangene Woche verkündeten die Solarisbank und die Schweizer Seba Bank, für Kooperationspartner digitale Vermögenswerte handeln und verwahren wollen. Hintergrund der Entwicklungen ist die Verabschiedung des neuen EU-Geldwäschegesetzes.