LGT Private Banking Report 2018, Teil 1 Vermögende Anleger wollen Mensch statt Maschine

Der LGT Private Banking Report erscheint seit 2010 alle zwei Jahre.

Der LGT Private Banking Report erscheint seit 2010 alle zwei Jahre.

Das Interesse vermögender Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an Robo-Advice ist verschwindend gering, ihre Anlagen haben einen weiterhin starken Home Bias und die Risikoneigung stimmt oftmals nicht mit dem Portfolio überein. Das sind Ergebnisse des LGT Private Banking Report 2018, den das Liechtensteiner Institut seit 2010 alle zwei Jahre bei der Abteilung für Asset Management der Johannes Kepler Universität Linz in Auftrag gibt.

Demnach deutet trotz der positiven Marktentwicklung in den Jahren 2016 und 2017 nichts auf eine euphorische Stimmung der Anleger hin: Die durchschnittliche Aktienquote wie auch die Risikobewertung der einzelnen Anlageklassen bleiben im Vergleich zu 2016 sehr konstant.

Dabei werden Aktien zunehmend als Ultima Ratio betrachtet: Rund 40 Prozent aller Befragten teilen die Auffassung, dass es in der gegenwärtigen Marktsituation keine Alternative zu ihnen gibt. Zugleich werden Aktien zunehmend als zu hoch bewertet eingeschätzt: Rund ein Drittel aller Befragten halten sie zurzeit für zu teuer. Im Vergleich zu 2016 hat sich dieser Anteil erhöht, am deutlichsten in der Schweiz.

Weiter zeigt sich ein erwartungsgemäß maßgeblicher Einfluss der Risikobereitschaft auf die Asset Allokation: Risikofreudige Befragte unterscheiden sich von risikoaversen Befragten einerseits durch einen geringeren Cash- (20 Prozent versus 49 Prozent) und Anleihenanteil (8 Prozent versus 22 Prozent) und andererseits durch einen höheren Aktienanteil (70 Prozent versus 44 Prozent).

Lediglich 22 Prozent der Befragten in der Schweiz, aber immerhin ein knappes Drittel (32 Prozent) in Österreich und Deutschland wollen ihre Bargeldbestände bis zum Jahresende 2018 zugunsten anderer Anlageklassen reduzieren.