LGT Private Banking Report 2016, Teil 3 Risikobereitschaft und Portfolio stimmen oft nicht überein

Risikobereitschaft und Portfolio stimmen oft nicht überein

Risiko des Portfolios und Risikobereitschaft von Private-Banking-Kunden stimmen oft nicht überein. Das hat eine Umfrage der Liechtensteiner Bankengruppe ergeben. Demnach haben nur 30 Prozent der risikoscheuen Investoren auch ein Portfolio, welches dem Risikoprofil entspricht.

Insgesamt haben über die Hälfte der Befragten nach ihrem eigenen Empfinden ein Portfolio mit einem Risikoprofil, das nicht ihrer Risikobereitschaft entspricht.

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Quelle: LGT Group Foundation

Risikoaverse Anleger haben nur zu 30 Prozent ein entsprechendes Portfolio. Bei den risikoneutralen Befragten kommen nur 54 Prozent auf ein passendes Depot. Rund 26 Prozent sind risikoärmer und 20 Prozent riskanter.
Selbst bei risikofreudigen Befragten besitzen nur 37 Prozent ein passendes Portfolio. 18 Prozent beurteilen ihr eigenes Portfolio als wenig bis sehr wenig riskant.

Der Mismatch zwischen individueller Risikoneigung und subjektiver Wahrnehmung des Risikos des eigenen Portfolios ist bei etwa der Hälfte der Befragten gegeben. In einer weiteren Auswertung der Resultate zeigt sich, dass ein seltener Mismatch ein zu hohes Portfoliorisiko bei risikoneutraler Ausrichtung des Kunden (etwa 10 Prozent der Fälle) ist.

Häufiger kommt der Fall vor, dass der Kunde eigentlich risikofreudig wäre, das Portfolio aber relativ risikoarm ausgerichtet ist (rund 15 Prozent der Fälle). Am häufigsten ist ein Mismatch in Form eines zu hohen oder zu geringen Risikos bei Risikoneutralität des Kunden zu beobachten (rund 25 Prozent der Fälle). 


Über die Studie:
Im Auftrag der LGT führte die Abteilung für Asset Management der Johannes Kepler Universität Linz unter Leitung von Professor Teodoro Cocca im Januar 2016 eine Befragung zum Anlageverhalten von Private-Banking-Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. Insgesamt wurden 369 Personen befragt (in Deutschland 100, in Österreich 114 und in der Schweiz 155 Personen). Zentrales Kriterium für die Teilnahme an der Befragung war das frei verfügbare Anlagevermögen: in Deutschland und Österreich mehr als 500.000 Euro und in der Schweiz mehr als 900.000 Franken.

Teil 1: Was Kunden im Private Banking von ihren Beratern erwarten

Teil 2: Wie sich die Asset Allocation in der D-A-CH-Region verändert

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