Leiter Wealth Management der OLB „Wir starten mit deutlich über einer Milliarde Euro“

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Mit welcher Mannschaftsgröße startet nun das Wealth Management?

Opitz: Wir starten mit 22 Mitarbeitern, alle versiert in ihrem Metier, sehr erfahren in der Verbindung von Private Banking und Firmenkundengeschäft wie auch im klassischen Wertpapiergeschäft. Ich selber bringe mehr als 25 Jahre Erfahrung im Private Banking, Financial Engineering und auch Firmenkundengeschäft mit. Unsere Relationship Manager werden unterstützt von Kapitalmarktspezialisten, die sich rund um die Uhr um die Kapitalmärkte kümmern, von Generationen- und Stiftungsmanagern, Finanzplanern sowie einem Kollegen, der ausschließlich für komplexe Finanzierungen zuständig ist. Außerdem haben wir auch die Vermögensverwaltung für die gesamte Bank in-house. 

Koenig: Unsere Vermögensverwaltung ist ein echtes, handgemachtes OLB-Produkt, das in Oldenburg entsteht und für dessen Leistung wir hier vor Ort gegenüber dem Kunden gerade stehen. Unsere Kunden treffen wir in der Stadt, beim Bäcker, im Theater. Wir heben nicht die Hände und verweisen auf eine verantwortliche Abteilung in Frankfurt oder London. So verhält es sich auch mit dem Aufbau unseres Wealth Managements. Wenn wir einfach losmarschiert wären und gesagt hätten, wir sind schon super im Private Banking und bieten jetzt obendrein Wealth Management, hätte das nur Stirnrunzeln ausgelöst. Stattdessen haben wir unsere Expertise in den vergangenen Jahren langsam, aber stetig weiterentwickelt. Das hat sich herumgesprochen. Wir brauchen uns in diesem Bereich ganz gewiss nicht zu verstecken, im Gegenteil. Daher ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, mit dem Wealth Management, wie wir es verstehen, und der unternehmerintegrierten Betreuung die nächste Stufe zu zünden.

Wo wollen Sie in fünf Jahren mit dem Wealth Management stehen?

Opitz: Manche würden jetzt wahrscheinlich Jubelarien anstimmen. Die bekommen Sie von mir nicht. Der Nordwesten ist eine bodenständige Region und dazu stehen wir auch. Wir haben viele Kunden in der dritten Generation, wie auch viele Mitarbeiter der OLB in der zweiten oder dritten Generation hier im Haus arbeiten. Wachstum heißt für uns nicht, dass wir irgendwelche Produkte aufbauen, die mit einem Titel, der im Marketing erdacht wurde, vor allem spannend klingen. Bei uns gibt es auch keine bunten Veranstaltungen in Florida. Stattdessen wollen wir langfristig, und zwar durch Verlässlichkeit und Kompetenz überzeugen. Kurzum: Wir wollen nachhaltig wachsen.

Koenig: Wissen Sie, wenn man im Weser-Ems-Raum unterwegs ist, dann kennt man die OLB. Mit einem Bekanntheitsgrad von 92 Prozent sind wir hier wirklich eine Marke. Bislang stehen wir für Privatkundengeschäft in den Filialen und die Mittelstandsfinanzierung im Firmenkundengeschäft. Ich stelle mir vor, dass wir 2019 oder spätestens in fünf Jahren das Wealth Management als Marke so etabliert haben, dass derjenige, der sagt „Ich möchte mich neu aufstellen und will mich beraten lassen“ automatisch an die OLB denkt – oder auch gerade die Empfehlung aus seinem Bekanntenkreis bekommt. Das ist mein Anspruch. 

Sind langfristig weitere Standorte außerhalb Oldenburgs im Gespräch?

Koenig: Nein, wir haben die Erfahrung aus dem Firmenkundensegment, dass wir den Weser-Ems-Raum von Oldenburg aus sehr gut bedienen können. Als Vertriebsvorstand habe ich ohnehin ein Interesse daran, dass die einzelnen Säulen unseres Hauses Hand in Hand arbeiten. Da sehen wir in der jetzigen Konstellation erste gute Erfolge, auch wenn es noch zarte Pflänzchen sind.

Opitz: Das ist letztendlich auch eine Frage der Kultur, die wir hier verfolgen. Wir könnten natürlich Externe einstellen und an andere Standorte expandieren. Das ist aber genau die Botschaft, die wir nicht senden wollen. Wir arbeiten bodenständig und mit Menschen, die wissen, wie man im Nordwesten tickt - das ist es, was bei den Kunden gut ankommt. Dazu gehört für uns auch, dass wir ein Projekt wie das Wealth Management aus den eigenen Reihen aufbauen. Natürlich wollen wir wachsen und uns keine Perspektive verschließen. Aber für den Moment kann ich sagen: Unser Team steht und unsere Plattform für die Kunden steht auch.

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