Valexx-Chef im Gespräch „Kunden wünschen sich individuelle Anlageberatung statt Standardprodukte“

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Welche Entwicklungsschritte stehen für Ihr Haus im Advisory in den nächsten Jahren an?

Albert: Bereits seit Jahren bieten wir dem Kunden auch digitale Möglichkeiten. Die Angemessenheits- und Geeignetheitsfeststellung (früher Beratungsprotokoll) kann dem Kunden auf Wunsch in digitaler Form per Secure-Mail zur Verfügung gestellt werden. Der Kunde kann dem Protokoll per SMS-Tan zustimmen. Dieser Prozess wird von uns stets weiterentwickelt. Unsere interne IT bietet Schnittstellen zu nahezu allen Depotbanken. Der Beratungsprozess wird durch digitale Lösungen unterstützt. Berater haben die Möglichkeit, beim Kunden vor Ort oder auch in unseren Niederlassungen sämtliche Schritte von der Depoteröffnung bis hin zum Beratungsprozess digital umzusetzen. Weiterhin ist es uns aber auch wichtig, alle Prozesse auch noch in analoger Form anzubieten. Wir möchten keinem Kunden vorschreiben, sein Depot online zu eröffnen oder ein Beratungsgespräch in digitaler Form zu nutzen.

Welches Wertpapier-Universum ist im Advisory sinnvoll?

Albert: Im besten Fall die gesamte Palette an Wertpapieren. Zu jedem Kunden passen andere Anlageformen und Wertpapiere. Jeder Kunde ist individuell. Die persönliche Vermögenssituation, die Risikoneigung und vieles mehr. Darauf mit einem eingeschränkten Produktuniversum zu reagieren, wäre nicht richtig.

Wie hoch ist die Vermögensverwaltungsquote im Haus?

Albert: Unsere Quote der Vermögensverwaltung beträgt aktuell rund 55 Prozent. Auch in diesem Bereich wachsen wir dank erstklassiger Leistungen unseres Portfoliomanagements weiter. Das überzeugt unsere Mandanten und sorgt für kontinuierliche Mittelzuflüsse.

Verfolgen Sie Zielvorgaben, Beratungskunden in die Vermögensverwaltung zu überführen?

Albert: Grundsätzlich arbeiten wir in keinem Bereich mit Zielvorgaben für unsere Berater. Unter Umständen würde dies bedeuten, dass dem Kunden Anlagen angeboten werden, die nicht zu 100 Prozent auf den Kunden passen. Hier lehren uns die anderen Institute, richtig zu handeln. Bei Banken ist der Vertriebsdruck auf die Berater oftmals so hoch, dass nicht passende Produkte beim Kunden angeboten werden.