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Künstliche Intelligenz und Blockchain Mit Zertifikaten in noch junge Megatrends investieren

Matthias Hüppe, Vertriebsleiter Derivate bei HSBC Trinkaus & Burkhardt AG

Eine der größten US-Anwaltskanzleien habe für einen besonderen Neuzugang den Krawattenzwang ausnahmsweise einmal aufgehoben, berichtete das „Handelsblatt“ im Mai 2016. Denn als neue Fachkraft war der erste Roboter-Anwalt „Ross“ in den USA installiert worden. Seine Aufgabe besteht seither darin, unzählige Unterlagen, Gesetzbücher und Verordnungen auszuwerten und alle relevanten Unterlagen zu den aktuellen Fällen der Großkanzlei zusammenzutragen. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) lernt Ross mit jedem Fall, den er bearbeitet dazu und verfeinert seine Ergebnisse. Bislang erledigt er damit nur Hilfsarbeiten für seine Kollegen. Doch jeden Tag erwirbt Ross neues Wissen ohne jemals etwas wieder zu vergessen – und arbeitet 24 Stunden rund um die Uhr.

Was im Frühjahr 2016 noch als Pionierleistung galt, ist heute vielerorts bereits Usus: Effiziente und kostengünstige Software-Roboter beginnen Verwaltungsprozesse im Back Office zu revolutionieren. Und obwohl das Thema künstliche Intelligenz erst am Anfang seiner Entwicklungsmöglichkeiten steht, sorgt es weltweit bereits für Euphorie, unter anderem im Finanzsektor. Die Komplexität der Aufgaben ist hier inzwischen teils so hoch, dass der Arbeitsalltag ohne künstliche Intelligenz nicht mehr kosteneffizient zu bewältigen ist.

Systeme, die auf maschinellem Lernen basieren, sollen in Banken bald eine authentische Interaktion mit den Kunden möglich machen. Kognitive, selbstlernende Systeme werden im direkten Dialog mit den Kunden, aber auch unterstützend von Beratern eingesetzt werden. Beispielsweise als sogenannter „Virtual Advisor“ (virtueller Berater): Schon heute stellen diese Systeme den Beratern relevante Informationen in Echtzeit zur Verfügung und geben sogar Beratungsempfehlungen.

Riesiges Potenzial im Autosektor

An der Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz arbeiten zahlreiche Unternehmen. Die Analysten der Researchfirma Markets and Markets prognostizieren, dass der KI-Markt bis zum Jahr 2022 auf rund 16 Milliarden US-Dollar (13,5 Milliarden Euro) wachsen wird – ein durchschnittlicher Anstieg von 63 Prozent pro Jahr.

Im Autosektor zeigt der Zulieferer Bosch, welche enormen Möglichkeiten KI bietet. „Wir bringen dem Auto bei, sich selbstständig durch den Straßenverkehr zu bewegen“, blickt Volkmar Denner, Vorstandschef von Bosch, voraus. Mit Bosch-Sensoren würden Autos bereits ihr Umfeld erkennen. Dank KI könne ein Auto künftig auch Vorhersagen zum Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer treffen.

„Automatisiertes Fahren macht den Straßenverkehr sicherer. Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel dazu. Das Auto wird schlau“, so der Bosch-Chef. Beim Bau des zentralen Fahrzeugcomputers will Bosch auch mit dem KI-Spezialisten NVIDIA zusammenarbeiten. NVIDIA soll Bosch einen Chip liefern, auf dem die mit maschinellen Lernverfahren erzeugten Algorithmen für die Fahrzeugbewegung gespeichert sind. Ein solches Fahrzeug ist keine allzu ferne Zukunftsmusik, denn der KI-Autocomputer soll spätestens Anfang der kommenden Dekade in Serie gehen.