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Abgänge im Private Banking der Citi: Wie diese Redaktion aus Marktkreisen erfahren hat, verlassen zwei Private Banker die US-Bank. Beide haben ihr Arbeitsverhältnis gekündigt. Weil auch zuvor schon Private Banker sowie ein führender Mitarbeiter die Bank verließen – die Namen aller Abgänge sind der Redaktion Namen bekannt – bleibt im Private Banking der Citi nur noch ein kleines Team übrig: Aktuell arbeiten demnach noch ein Senior-Berater sowie eine Assistenz im Private Banking, dazu kommt eine Investmentberaterin sowie der Leiter des Private Banking. Mitarbeitende auch aus anderen Abteilungen dürften das Team unterstützen. Angesprochen auf das mittlerweile geschrumpfte Team erklärte eine Sprecherin gegenüber dieser Redaktion, dass man sich zu den Personalien nicht äußern wolle.
Die Citi startete 2022 Offensive im Private Banking
Die Citi hatte Mitte 2022 angekündigt, in Deutschland kräftig wachsen zu wollen. Dafür wechselten mehrere Berater – unter anderem von der HSBC – zur US-Bank, bei der zuvor Markus von Wallenberg das Geschäft mit Family Offices in der DACH-Region verantwortet hatte. Neben von Wallenberg installierte die Citi dann Christian Pohl als Leiter des deutschen und österreichischen Private Banking. Zeitgleich mit Pohls Wechsel verließ dagegen Maximilian Wolters die Bank, der zuvor mit von Wallenberg zusammengearbeitet hatte. Pohl wechselte von einer anderen US-Bank zur Citi: Zuvor arbeitete er im Private Wealth Management von Goldman Sachs Europe.
Etwas über zweieinhalb Jahre nach der Citi-Ankündigung sind vom damals neu formierten Team kaum noch Mitarbeiter übrig. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden ist nicht mehr für die Citi tätig. Zwischenzeitlich arbeiteten etwa 10 Mitarbeitende im Team, die entweder die Rolle Banker und damit Berater, Investment Counselor als Äquivalent zu Investmentberater oder Assistant Banker und damit Assistenz innehatten. So oder so: Von den avisierten 40 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die die Citi eigentlich im Private Banking einstellen wollte, ist die US-Bank derzeit weit entfernt.
Pohl hatte in einem Interview mit dieser Redaktion noch Ende 2023 erklärt, dass man in dieser Struktur gut aufgestellt sei, warnte aber auch: „Die Personalsituation ist der Flaschenhals für unser Geschäft.“ Es fehle an Nachwuchs und an Top-Beratern: „Es ist nicht einfach, für das Top-Kundensegment geeignete Kandidaten und Kandidatinnen zu finden, die auch vom eigenen unternehmerischen Spirit unseren Aufbau mittragen.“ Die Citi möchte die Positionen aber wohl zeitnah nachbesetzen.