Digitale Vermögenswerte Fünf Meinungen: Gehören Krypto-Assets in die Vermögensverwaltung?

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Michaela Pircher, Niederlassungsleiterin Stuttgart beim Wealthgate Family Office.
Michaela Pircher, Niederlassungsleiterin Stuttgart beim Wealthgate Family Office. © Wealthgate

Michaela Pircher, Niederlassungsleiterin Stuttgart beim Wealthgate Family Office: Wir haben uns vorerst gegen digitale Assets in unseren hauseigenen Fonds entschieden, da der Markt sehr volatil und undurchschaubar ist.

„Kryptowährungen werden nur vereinzelt bei uns nachgefragt.“  

Wir bevorzugen es, den Kunden Werte zu empfehlen, die erklärbar sind. Unsere Kunden legen ihr Vermögen lieber in Anleihen, Fonds oder Einzeltitel an. Gerne auch in Private Equity oder Kunst. Kryptowährungen werden nur vereinzelt bei uns nachgefragt. Hier
gibt es hohe Schwankungen, die nicht abgesichert sind. Sicher kann man dadurch ab und an hohe Gewinne erzielen – aber eben
auch sehr hohe Verluste. Als Inflationsschutz sehen wir klassische Kryptowährungen daher absolut nicht.

Es gibt noch sehr viele Berührungsängste seitens der Kunden, da digitale Assets schwer zu greifen sind. Einige mutigere Kunden möchten gerne einen kleinen Teil ihres Vermögens investieren, aber eher unter dem Aspekt, Erfahrungen zu sammeln, denn als Investment auf lange Sicht. Möglich, dass die jüngere Anlegergeneration hier risikobereiter ist. Durch die kommende Regulatorik ist dieser Markt nicht mehr so negativ belastet. Ich kann mir gut vorstellen, dass in Zukunft der Markt für digitale Vermögenswerte wachsen kann, wahrscheinlich auch muss. Grundsätzlich wird dieser Markt – hauptsächlich die Kryptos – als Waschmaschine bezeichnet, da alles ohne Nachverfolgung getätigt werden kann. Wenn künftig mehr reguliert wird, könnten mehr Menschen diesen Schritt gehen und digitale Assets als Zahlungsmittel oder auch interessanten Baustein im Anlagesegment sehen. Vielleicht gibt es dann auch künftig mehr geeignete Krypto-Fonds für Privatanleger. Bisher ist hier der Markt sehr klein.