Kritik am energieintensiven Mining Bitcoin – das perfekte Beispiel für ein ESG-Investment?

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Bitcoin-Mining: Anteil erneuerbarer Energien

Nach einer Schätzung des Bitcoin Mining Council stammen bereits 56 Prozent der beim Bitcoin-Mining verwendeten Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Der größte Teil der Betriebskosten für das Mining wird durch Strom verursacht. Da erneuerbare Energien eine kostengünstige Alternative zu Kohle darstellen, haben Mining-Unternehmen einen Anreiz, darauf umzusteigen.

Tendenz steigend: Anfang Dezember kündigte der ehemalige Twitter-Chef Jack Dorsey einen 10-Millionen-Dollar-Fonds an, die Square's Bitcoin Clean Energy Investment Initiative, die Unternehmen unterstützen wird, die das Bitcoin-Mining kohlenstoffneutral gestalten will.

Darüber hinaus setzt der Crypto Climate Accord, eine Partnerschaft zwischen dem Rocky Mountain Institute, der Alliance for Innovative Regulation und dem Energy Web, Pläne um, die sicherstellen sollen, dass die Industrie der Kryptowährungen bis 2030 zu 100 Prozent CO2-neutral wird.

Außerdem hat eine aktuelle Studie der Frankfurt School of Finance herausgefunden, dass der Kohlenstoff-Fußabdruck von Bitcoin tatsächlich viel geringer ist, als viele sogenannte Experten behaupten. In der Studie mit dem Titel “The Carbon Emissions of Bitcoin From an Investor Perspective“ heißt es: „Die jüngste Schätzung des gesamten jährlichen CO2-Fußabdrucks der Welt beträgt 45.873,85 MtCO2eq. Damit hat Bitcoin einen Gesamtfußabdruck von 0,08 Prozent des weltweiten CO2eq.“

Bitcoin-Mining verbraucht überschüssige Energie

Das Bitcoin-Mining hilft überdies der Ölindustrie, ihre Emissionen zu reduzieren, indem es ihre unerwünschten Nebenprodukte für die Stromerzeugung nutzt: Laut Track Insight fackeln die Ölgesellschaften in der Regel Nebenprodukte der Erdgasförderung ab (Methangas), das bei den Bohrungen anfällt, wodurch jedes Jahr über 400 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2e) freigesetzt werden. Das geschätzte Erderwärmungspotenzial von Methan ist 34x größer als das von CO2.

Wie Reuters berichtet, versorgen viele Ölfirmen stattdessen jetzt Krypto-Miner mit Methan für einen geringen Betrag oder manchmal sogar kostenlos. Crusoe Energy Systems mit Sitz in Denver ist zum Beispiel eines dieser Unternehmen, die Nebenprodukte der Erdgasförderung für Bitcoin-Mining verwenden.

Darüber hinaus hilft das in den USA ansässige Unternehmen Great American Mining den Ölgesellschaften dabei, unerwünschtes Gas zu Geld zu machen, indem es das Gas für den Betrieb von Bitcoin-Mining umwandelt. Auf diese Weise kann Bitcoin kostengünstig und emissionsärmer geschürft werden, während auch die Ölgesellschaften davon profitieren.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass wir weltweit eine Überproduktion an Energie haben. Insgesamt werden jährlich rund 50.000 TWh verschwendet. Daher macht das Bitcoin-Mining nur 25 Basispunkte an verschwendeter Energie aus. Und angesichts der überwiegend positiven Auswirkungen von Bitcoin auf die Gesellschaft ist der vergleichsweise geringe Energieaufwand des Währungsnetzwerks absolut lohnend.