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Kritik an Liquid Alternatives greift zu kurz Sinnvoller Baustein für das Depot

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Wie illiquide sind herkömmliche Hedgefonds wirklich?

In welchem Ausmaß nutzen herkömmliche Hedgefonds-Modelle tatsächlich ihre Fähigkeit zur Anlage in illiquiden Positionen? Unsere Analysen zeigen: Obwohl einige Strategien zu weniger liquiden Positionen tendieren als andere – wie z. B. notleidende Kredite –, handelt die Mehrheit der von uns untersuchten Hedgefonds-Manager die meiste Zeit mit hochliquiden Wertpapieren. Das deutet darauf hin, dass der Illiquiditätszuschlag aufgrund der Anlagepraktiken herkömmlicher Hedgefonds in der Praxis begrenzt sein dürfte.

Fakt ist: US-Investmentfonds müssen mindestens 85 Prozent ihres Nettovermögens in liquide Vermögenswerte investieren. Unsere Analysen herkömmlicher Hedgefonds deuten aber darauf hin, dass nur sehr wenige sich signifikant unterscheiden, denn nur sehr wenige weisen regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg, also länger als drei Monate, mehr als 15 Prozent ihrer Portfolios illiquiden Positionen zu. Wiederum tendieren einige herkömmliche Hedge-Strategien ihrer Natur gemäß zu weniger liquiden Positionen; generell deuten unsere Analysen aber darauf hin, dass bestimmte Hedgefonds-Strategien nicht die von vielen Kritikern vermutete Beteiligung an illiquiden Positionen aufweisen.

Kritik an liquiden Alternativen: Managerqualität

Skeptiker stellen häufig die Erfahrung der Manager in Frage, die als Unterberater für liquide alternative Investmentfonds tätig sind. Sie legen nahe, Manager hätten keinen wirklichen Anreiz, als Berater zu arbeiten, wenn sie bei ihren eigenen Anlagestrategien erfolgreich wären. Wir meinen, das ist falsch.

Informationen von Morningstar  unterstützen diese Einschätzung. Sie zeigen, dass etablierte Hedgefonds wie Wellington Management, AQR Capital Management, Coe Capital Management, Chilton Investment Company, Loomis Sayles, Jennison Associates, Chatham Asset Management, Graham Capital Management und York Registered Holdings an liquiden alternativen Fondsstrukturen partizipieren.3 Unterberatende Manager dürften sich aufgrund des Wunsches nach Diversifizierung ihrer Anlegerbasis für Liquid-Alternative-Investmentfonds entscheiden, und um Zuflüsse aus dem Privatkundengeschäft zu generieren.

Ein weiteres Problem, das sich auf die Vielzahl verfügbarer unterberatender Manager auswirkt, ist die jüngste Wachstumsdynamik in der Hedgefonds-Branche als Ganzes. Hedgefonds-Managern mit dem bekanntesten „Markennamen“ wird oft der Vorzug gegeben.

Liquid-Alternative-Fonds könnten sich für Hedgefonds-Manager mit einem verwalteten Vermögen von weniger als einer Milliarde US-Dollar als attraktiv erweisen, insbesondere für jene mit weniger als 500 Millionen US-Dollar, da sie über die Unterberatungsbeziehung Zugriff auf interessante Vermögenswerte erhalten. Dieser Effekt eröffnet Liquid-Alternative-Fonds ein umfangreiches und vielseitiges Angebot an zugrundeliegenden Managern, über die sie ihre Portfolios zusammenstellen können.

Ein weiterer Bereich, der zunehmend das Interesse vieler Manager liquider alternativer Fonds weckt, ist der Sektor der beitragsorientierten Pensionspläne. Alternative Strategien finden derzeit ihren Weg in einige Zielfonds innerhalb dieses großen und lukrativen Markts. Allerdings wurden Liquid Alternatives noch nicht in größerem Maße als Einzeloptionen angenommen. Erwähnenswert ist auch, dass laut einer Studie aus dem Jahr 2013 nur 10,7 Prozent der Beitragsteilnehmer in diesem Jahr die Allokationen ihrer Depots veränderten.4 Dieser Prozentsatz repräsentiert einen recht stabilen Vermögenspool und einen äußerst attraktiven Markt für kleine und große Hedgefondsmanager, was für kleinere Parteien zusätzliche Anreize schafft, über liquide Alternativen auf den Markt zuzugreifen.

Ein weiterer Aspekt von zunehmender Wichtigkeit für Manager mit kleinerem Verwaltungsmandat ist die Infrastruktur. Hedgefonds, die heute aufgelegt werden, sehen sich erheblichen Erwartungen einer operativen Unterstützung auf Seiten von Pensions-, Unternehmens-, Stiftungs- und anderen Großanlegern mit institutioneller Qualität gegenüber.

Die Infrastruktur, die erforderlich ist, um diese operativen Erwartungen zu erfüllen, kann für kleinere Hedgefonds eine Herausforderung darstellen. Als Unterberater eines öffentlichen Liquid-Alternative-Investmentfonds bietet sich einem Hedgefonds-Manager eine weitere Möglichkeit, Mittel aufzunehmen. Aufgrund dieser Beziehung werden operative, aufsichtsrechtliche und andere unterstützende Aufgaben im Normalfall vom Anbieter des Liquid-Alternative-Fonds wahrgenommen, und der Hedgefonds-Manager kann sich auf seine Kernfunktion konzentrieren – das Portfoliomanagement. Auch dadurch bietet dieser Ansatz signifikante Vorteile und Anreize für Qualitätsmanager, als Unterberater im Sektor Liquid-Alternative-Fonds tätig zu werden.