Krisenbollwerke Diese Fonds bieten Schutz für kalte Tage

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Und auch damit ist er in guter Gesellschaft mit dem Produkt von Invesco. Dessen Global Equity Market Neutral (LU1227306385) steht seit seinem Start im Jahr 2015 unter keinem guten Stern. Er basiert auf einer gleichnamigen Strategie, die seit 2008 läuft und sehr ordentliche Gewinne lieferte. Nur 2009 und 2012 gab’s ein Minus, in drei Jahren dafür ein zweistelliges Plus.

Das kann die Fondsvariante noch nicht vorweisen, obwohl das Konzept einleuchtet. Es beruht auf den drei sogenannten Renditefaktoren Momentum (für Unternehmensgewinne und Aktienkurse), Qualität und Value. Wobei der Value-Faktor wie schon bei den Konkurrenzprodukten auch zurzeit das Problemkind ist. Momentum und Qualität steuerten hingegen in den vergangenen Jahren Gewinne bei. Auch hier greift die Börsenerkenntnis: Faktoren sind keine Lizenz zum Gelddrucken, auch sie legen immer mal wieder eine Pause ein.

Recht glimpflich verläuft das Jahr hingegen für den GLG Alpha Select Alternative (LU0967288084). Der von den beiden Managern Charles Long und Nick Judge betreute Long-short-Fonds steht bei dem Geschäftsführer eines Family Office auf dem Zettel, der gern anonym bleiben möchte. Im Gegensatz zu den beiden bereits er-wähnten Fonds soll das Portfolio hier ausdrücklich eine Netto-Aktienquote von null und damit völlig ohne Marktgeschehen fahren. Grundlage sind die Mitglieder des britischen Aktienindex FTSE 100.

Dabei geht es nicht nur um die Titel allein. „Wir glauben nicht, dass die Einzelaktienanalyse ausreicht, um die richtigen Entscheidungen zu fällen“, erklärt Judge. Deshalb beobachte man auch Weltwirtschaft und globale Themen, um die Ergebnisse mit ins Portfolio einfließen zu lassen. Endziel ist aber, wie bei den anderen Fonds auch: „Im Grunde wollen wir herausfinden, wo der Markt falschliegt, was die erwarteten Erträge der einzelnen Unternehmen betrifft“, so der Fondsmanager.

Speziell im tristen Herbst halfen Judge ausgerechnet zwei Positionen, bei denen nachhaltig orientierte Anleger besser mal weghören: der Getränkekonzern Diageo (unter anderem Guinness, Johnnie Walker, Wodka Smirnoff) und der Kippenkonzern Imperial Brands (West, Gauloises, P&S). Judge: „Sie profitierten von ihrem Status eines sicheren Hafens, als die Märkte ausverkauft wurden.“ Getreu dem Motto: Geraucht und getrunken wird immer.

Wie bereits erwähnt, bewegen sich die empfohlenen Fonds zuweilen stark mit Aktien- und Anleihemärkten mit. Die in der Tabelle unten angezeigten Korrelationskoeffizienten liegen nicht gerade niedrig. Wobei das bis Sommer durchaus in Ordnung war, sich nun aber langsam mal ändern sollte. Dann schützen die Fonds nämlich wirksam.

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