2018 war, aus Sicht der meisten Kapitalmarktteilnehmer, ein Jahr zum Vergessen. Aktien, Anleihen und Rohstoffe verzeichneten Kursverluste, vereinzelt sogar in erheblichem Umfang. Allein länger laufende Bundesanleihen konnten – ihrem anämischen Kupon zum Trotz – noch etwas zulegen.
Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen sank zum Jahresende auf minimalistische 20 Basispunkte – und signalisiert damit tiefe Rezessionssorgen bis hin zur Panik. Sie steht dabei aber auch in bemerkenswertem Kontrast zum begonnenen Rückzug der EZB aus der ultralockeren Geldpolitik. Nach dem Quantitative Easing (QE) folgt nun das Quantitative Tightening (QT). Nur glauben mag es so recht niemand.
Erste Zinserhöhungen im Euroland werden überwiegend nicht vor Ende 2019, eher 2020 erwartet. Die jüngsten Wirtschaftsprognosen wurden aufgrund des Brexits, des von den USA angezettelten Handelskonfliktes und anderen Unwägbarkeiten nach unten revidiert, wenngleich auch nicht dramatisch. So erwartet die EZB ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone von 1,7 Prozent in diesem und im kommenden Jahr, allerdings gefolgt von nur noch 1,5 Prozent Wachstum im Jahr 2021.
Die Preissteigerungsrate bleibt unterhalb der magischen Hürde von 2 Prozent. Gleichzeitig vermelden die amtlichen Statistiker auf beiden Seiten des Atlantiks stetig sinkende Arbeitslosenzahlen, die mittlerweile so niedrig sind, dass sie aufgrund des bereits zu beobachtenden Fachkräftemangels die Produktivität belasten. Steigende Reallöhne machen indes Hoffnung, dass die Preissteigerungsrate infolge zunehmender Kaufkraft anzieht.