Die großen Aktienindizes haben sich in diesem Jahr recht unterschiedlich entwickelt. Während der Dow Jones seit Jahresbeginn im Plus notiert, hat der Dax rund 3 Prozent an Wert verloren. Zeitweise fiel der Dax 13 Prozent unter die Bewertungen vom Jahresbeginn. Nach dem Überspringen von 10.000 Punkten im Juni und Juli knickte der Dax ein, obwohl die EZB nicht weniger Geld in die Märkte schleust, sondern ihre lockere Geldpolitik sogar noch ausweitete. Offenbar fingen erste Investoren an daran zu zweifeln, dass die durch die Notenbank initiierte Liquiditätshausse auch in einem Umfeld einer rückläufigen Konjunktur, einer erschreckend niedrigen Investitionsquote und einer rückläufigen Reformbereitschaft in der Eurozone weiter Bestand haben wird.
Ultralockere Geldpolitik ist ein großer Irrtum
Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken ist unseres Erachtens kein Allheilmittel, sondern ein großer Irrtum. Denn der freie Markt funktioniert wie die Plattentektonik unserer Erdoberfläche: die Bewegungen der Kontinentalplatten verursachen Spannungen in der Lithosphäre. Diese Spannungen sorgen für Erdbeben, wodurch der Druck der Platten wieder abgebaut wird. Kleinere Beben können also ein größeres verhindern, da die Spannungen durch kleinere Beben sukzessive reduziert werden. Genauso dienen auch Wirtschaftsrezessionen dazu, die Ungleichgewichte bei den Schulden und Vermögensblasen abzubauen. Versucht man, kleinere Beben und Rezessionen dauerhaft zu verhindern, kann das nur zu einer großen Katastrophe führen. Die großen Zentralbanken versuchen bereits seit Jahren, einen wirtschaftlichen Heilungsprozess zu verhindern, indem sie den weltweiten Staatschuldenmarkt steuern.
Mittlerweile liegen die Renditen für Staatsanleihen in Europa, Japan und den USA auf einem Niveau, das man in einer schweren Weltwirtschaftskrise vermuten würde. Gleichzeitig sind die Aktienmärkte auf Bewertungsniveaus vorgestoßen, die auf einen robusten Konjunkturaufschwung hindeuten. Dieser Widerspruch muss sich früher oder später auflösen. Erste Risse kann man heute bereits in den Marktsegmenten beobachten, die direkt an der Konjunkturentwicklung hängen. Diese Bereiche haben zuletzt bereits massiv verloren.
Blick der Anleger vernebelt - Mehr Risikoscheu ist angebracht
Mit Billionen von Dollar haben die Notenbanken den Blick der Anleger für die Risiken in den letzten Jahren nahezu vollständig vernebelt. Fakt ist jedoch, dass sich die Hoffnung, dass steigende Kurse einen „Wohlstandseffekt“ auslösen würden, der zu einem höheren Konsum und umfangreichen Investitionen führt, nicht bewahrheitet hat. Stattdessen haben die niedrigen Zinsen die Reformbereitschaft in der Eurozone nahezu vollständig zum Erliegen gebracht, während die Wirtschaft in weiten Teilen der Eurozone immer tiefer in die Depression rutscht.
China bremst weiter ab und auch Japan hat bereits wieder den ökonomischen Rückwärtsgang eingelegt. Der zerbrechliche Aufschwung der US-Wirtschaft allein dürfte kaum genügen, um die Weltwirtschaft aus dem Morast zu ziehen. Während die Notenbanken ihr Pulver nun weitestgehend verschossen haben, besteht bei den Staaten angesichts rekordhoher Schuldenquoten überhaupt kein Spielraum mehr, um die Konjunktur zu unterstützen. Insgesamt steht die Weltwirtschaft mangels nachhaltigem Wachstum und rekordhoher Verschuldung der Staaten und des Privatsektors heute schlechter da als beim Ausbruch der letzten Finanzkrise.
US-Leitzinswende bringt Bewertungsarithmetik ins Wanken
Besonders brisant wird die Situation dadurch, dass sich das Marktumfeld durch den Exit der US-Notenbank aus den außerordentliche Stützungsmaßnahmen (QE) beziehungsweise der Leitzinswende grundlegend verändern wird. Diese Veränderungen werden die gesamte Bewertungsarithmetik der Finanzmärkte ins Wanken bringen. Bis dato sind die Märkte durch die Politik der Notenbanken in einer Art virtuellen Realität unterwegs. Die Anleger haben für attraktive Renditen immer höhere Risiken in Kauf genommen, zum Beispiel durch Käufe von Hochzinsanleihen und Anleihen der europäischen Peripherieländer. Die Risikomanagementsysteme dieser Investoren bemessen sich häufig an der Volatilität und gaukeln den Investoren auf Basis der schwankungsarmen Entwicklung der letzten Jahre ein optisch niedriges Risiko vor. Risikoarme Marktsegmente sind unseres Erachtens heute jedoch mehr denn je eine Illusion.
Ausblick: Rückgang des Dax auf 7000 Punkte erwartet
Wir gehen davon aus, dass das weltwirtschaftliche Wachstum in den nächsten sechs Monaten weiterhin schwach ausfallen wird. Damit bieten die Kapitalmärkte auf dem aktuellen Niveau eine Menge Platz für Enttäuschungen. Die erste Welle der Korrektur an den Märkten haben wir im Oktober bereits gesehen. Nach der jetzt angelaufenen Erholung halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass eine weitere Korrektur die Aktienmärkte auf deutlich tiefere Niveaus – Rückgang des Dax auf 7000 Punkte - führen wird.
In diesem Umfeld bevorzugen wir abgesicherte Aktieninvestments und Absolute-Return-Strategien gegenüber dem Halten von Liquidität, um systemische Risiken weitestgehend zu neutralisieren. Anleihen aus der Euro-Peripherie meiden wir weiterhin. Physisches Gold bleibt ein elementarer Bestandteil eines sinnvoll diversifizierten Vermögens. Wer Gold als das versteht, was es tatsächlich darstellt, nämlich eine Absicherung gegen wirtschaftliche und politische Großrisiken, muss nicht jeden Tag auf den Preis schauen. Mittelfristig wird das von uns erwartete Szenario insbesondere auf der Aktienseite wieder sehr interessante Kaufgelegenheiten bieten, für die wir unser Pulver trocken halten.
Ultralockere Geldpolitik ist ein großer Irrtum
Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken ist unseres Erachtens kein Allheilmittel, sondern ein großer Irrtum. Denn der freie Markt funktioniert wie die Plattentektonik unserer Erdoberfläche: die Bewegungen der Kontinentalplatten verursachen Spannungen in der Lithosphäre. Diese Spannungen sorgen für Erdbeben, wodurch der Druck der Platten wieder abgebaut wird. Kleinere Beben können also ein größeres verhindern, da die Spannungen durch kleinere Beben sukzessive reduziert werden. Genauso dienen auch Wirtschaftsrezessionen dazu, die Ungleichgewichte bei den Schulden und Vermögensblasen abzubauen. Versucht man, kleinere Beben und Rezessionen dauerhaft zu verhindern, kann das nur zu einer großen Katastrophe führen. Die großen Zentralbanken versuchen bereits seit Jahren, einen wirtschaftlichen Heilungsprozess zu verhindern, indem sie den weltweiten Staatschuldenmarkt steuern.
Mittlerweile liegen die Renditen für Staatsanleihen in Europa, Japan und den USA auf einem Niveau, das man in einer schweren Weltwirtschaftskrise vermuten würde. Gleichzeitig sind die Aktienmärkte auf Bewertungsniveaus vorgestoßen, die auf einen robusten Konjunkturaufschwung hindeuten. Dieser Widerspruch muss sich früher oder später auflösen. Erste Risse kann man heute bereits in den Marktsegmenten beobachten, die direkt an der Konjunkturentwicklung hängen. Diese Bereiche haben zuletzt bereits massiv verloren.
Blick der Anleger vernebelt - Mehr Risikoscheu ist angebracht
Mit Billionen von Dollar haben die Notenbanken den Blick der Anleger für die Risiken in den letzten Jahren nahezu vollständig vernebelt. Fakt ist jedoch, dass sich die Hoffnung, dass steigende Kurse einen „Wohlstandseffekt“ auslösen würden, der zu einem höheren Konsum und umfangreichen Investitionen führt, nicht bewahrheitet hat. Stattdessen haben die niedrigen Zinsen die Reformbereitschaft in der Eurozone nahezu vollständig zum Erliegen gebracht, während die Wirtschaft in weiten Teilen der Eurozone immer tiefer in die Depression rutscht.
China bremst weiter ab und auch Japan hat bereits wieder den ökonomischen Rückwärtsgang eingelegt. Der zerbrechliche Aufschwung der US-Wirtschaft allein dürfte kaum genügen, um die Weltwirtschaft aus dem Morast zu ziehen. Während die Notenbanken ihr Pulver nun weitestgehend verschossen haben, besteht bei den Staaten angesichts rekordhoher Schuldenquoten überhaupt kein Spielraum mehr, um die Konjunktur zu unterstützen. Insgesamt steht die Weltwirtschaft mangels nachhaltigem Wachstum und rekordhoher Verschuldung der Staaten und des Privatsektors heute schlechter da als beim Ausbruch der letzten Finanzkrise.
US-Leitzinswende bringt Bewertungsarithmetik ins Wanken
Besonders brisant wird die Situation dadurch, dass sich das Marktumfeld durch den Exit der US-Notenbank aus den außerordentliche Stützungsmaßnahmen (QE) beziehungsweise der Leitzinswende grundlegend verändern wird. Diese Veränderungen werden die gesamte Bewertungsarithmetik der Finanzmärkte ins Wanken bringen. Bis dato sind die Märkte durch die Politik der Notenbanken in einer Art virtuellen Realität unterwegs. Die Anleger haben für attraktive Renditen immer höhere Risiken in Kauf genommen, zum Beispiel durch Käufe von Hochzinsanleihen und Anleihen der europäischen Peripherieländer. Die Risikomanagementsysteme dieser Investoren bemessen sich häufig an der Volatilität und gaukeln den Investoren auf Basis der schwankungsarmen Entwicklung der letzten Jahre ein optisch niedriges Risiko vor. Risikoarme Marktsegmente sind unseres Erachtens heute jedoch mehr denn je eine Illusion.
Ausblick: Rückgang des Dax auf 7000 Punkte erwartet
Wir gehen davon aus, dass das weltwirtschaftliche Wachstum in den nächsten sechs Monaten weiterhin schwach ausfallen wird. Damit bieten die Kapitalmärkte auf dem aktuellen Niveau eine Menge Platz für Enttäuschungen. Die erste Welle der Korrektur an den Märkten haben wir im Oktober bereits gesehen. Nach der jetzt angelaufenen Erholung halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass eine weitere Korrektur die Aktienmärkte auf deutlich tiefere Niveaus – Rückgang des Dax auf 7000 Punkte - führen wird.
In diesem Umfeld bevorzugen wir abgesicherte Aktieninvestments und Absolute-Return-Strategien gegenüber dem Halten von Liquidität, um systemische Risiken weitestgehend zu neutralisieren. Anleihen aus der Euro-Peripherie meiden wir weiterhin. Physisches Gold bleibt ein elementarer Bestandteil eines sinnvoll diversifizierten Vermögens. Wer Gold als das versteht, was es tatsächlich darstellt, nämlich eine Absicherung gegen wirtschaftliche und politische Großrisiken, muss nicht jeden Tag auf den Preis schauen. Mittelfristig wird das von uns erwartete Szenario insbesondere auf der Aktienseite wieder sehr interessante Kaufgelegenheiten bieten, für die wir unser Pulver trocken halten.