Das Bankhaus Metzler will sich ein weiteres Marktsegment im Kapitalmarktgeschäft erschließen und hat zu diesem Zweck eine Kooperation mit der französischen Großbank Crédit Agricole geschlossen, wie unter anderem das „Handelblatt“ (bezahlpflichtig) berichtet. Konkret geht es dabei um das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen deutscher Unternehmen.
Die Kooperation der beiden Partner zielt auf das Geschäft mit großen mittelständischen Unternehmen und Konzernen. Dies ist die klassische Kundengruppe des Investmentbankings der Crédit Agricole, jedoch bisher nicht Metzlers Zielgruppe im Kapitalmarktgeschäft, berichtet das Online-Portal „Finance“. Die Kooperation eröffne dem Frankfurter Institut Zugang zu zusätzlichen Transaktionen, äußert Pascal Spano, Research-Chef beim Bankhaus Metzler, seine Hoffnungen gegenüber dem Fachmagazin.
Die Frankfurter Privatbank werde demnach ihre Research-, Brokerage- und Vertriebskapazitäten zu deutschen Aktien in die Vereinbarung einbringen. Die Franzosen liefern im Gegenzug Kundenkontakte und ihre Bilanzstärke als internationale Großbank, heißt es. So soll die Crédit Agricole etwa Platzierungszusagen (Underwritings), aber auch die Prospekthaftungsgarantien übernehmen. Metzler wiederum soll für die Aktien der Emissionsmandate Investoren finden und die Roadshows organisieren.
Das zuständige Team für Aktienverkäufe beim Bankhaus Metzler umfasse sieben Mitarbeiter unter Leitung Werner Litzinger. Verantwortlich für die Kooperation auf Seiten der Crédit Agricole ist Simon Wilske, Chef des deutschen Investmentbankings.
Metzler werde die Aktien jedoch nicht im großen Kreis ihrer wohlhabenden Privatkunden ausgeben. „Die Allianz mit Crédit Agricole bezieht sich auf unser Kapitalmarktgeschäft, und dies betreibt Metzler völlig unabhängig von der Vermögensverwaltung“, gibt Spano im Gespräch mit „Finance“ zu Protokoll. Litzingers Team müsse also zuvorderst Investoren wie Fondsgesellschaften und Versicherungen ansprechen.