Konkurrenz für Milliarden-Vehikel Welche kleinen Mischfonds Alternativen zu den Großen sind

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„Wir verfolgen einen makroökonomischen Top-down-Ansatz, der uns viele Möglichkeiten eröffnet, und sind daher von der Größe, die unsere Effizienz beeinflussen könnte, noch weit entfernt“, beruhigt Fondsmanager und Firmenmitgründer Luca Pesarini. Er bestätigt aber zugleich, dass er tatsächlich nur „in entsprechend großkapitalisierte Aktienpositionen oder Anleihen mit einer gewissen Größe“ investieren könne.

Wenn man die Vergleichsgruppen nach ähnlich erfolgreichen Fonds durchforstet, erkennt man zwei Dinge. Erstens: Die Topseller stehen zu Recht dort oben und zeigen teils hervorragende Werte. Beim Ethna-Aktiv mussten wir die Auswahlkriterien lockern, um überhaupt konkurrenzfähige Produkte zu finden. Und zweitens: Es findet sich trotzdem die eine oder andere kleine, wendige und erfolgreiche Perle.

Zum Beispiel der eingangs erwähnte WHC Global Discovery, der von allen entdeckten Mischfonds die höchste Sharpe Ratio erreicht. Eine vorgegebene Struktur hat er nicht. Sie entsteht dadurch, dass der ehemalige Investmentbanker Markus Wedel wertorientiert die besten Möglichkeiten findet. Das sind vor allem europäische Nebenwerte, die mit Marktindizes nichts zu tun haben und sich meist unabhängig vom allgemeinen Börsengeschehen entwickeln.

„Da kann sich auch mal was verdoppeln“, erzählt der Fondsmanager. Wedel denkt unternehmerisch und will sich immer zunächst mit den Vorständen der Unternehmen treffen. Außen vor bleiben Biotech-Werte und Banken: „Davon verstehen wir nichts.“ In den Mainstream wechselt er nur, wenn der Markt seiner Meinung nach übermäßig ausgebombt ist. Dann greift er auch mal Schnäppchen unter den großen Titeln ab.

Bunte Mischung aus Mischfonds

Insgesamt erzeugt die Analyse eine bunte Mischung aus Mischfonds. Große Fondsgesellschaften (Fidelity, Blackrock) tauchen ebenso auf wie etablierte Nordlichter (Jyske, Sparinvest) und kleine, feine Boutiquen (Spirit Asset Management, Security Kapitalanlagegesellschaft, Hellerich Vermögensverwaltung).

Auch die Ansätze unterscheiden sich: So setzt Fondsmanager Eckhard Sauren in seinem Dachfonds Sauren Global Balanced nach wie vor auf aktive Fondsmanager und schert sich nicht um Markt-Timing. Bei Fidelity nutzt man dagegen meist hauseigene Zielfonds und wählt nach einem Top-down-Ansatz die Anlageklassen nach ihrem wirtschaftlichen Umfeld aus.

Fondsmanager David Bakkegaard Karsbøl von Sparinvest geht hingegen nach quantitativen Kriterien vor und sucht unterbewertete Anleihen und Aktien. Das Portfolio ist über mehr als tausend Positionen gestreut. Der Hellerich Global Flexibel besteht aus drei Teilen: Der Alpha-Teil enthält Aktien und aktiv gemanagte Aktienfonds, im Beta-Teil stecken Indexfonds, und der Absolute-Return-Teil soll über Anleihen, Rentenfonds, offene Immobilienfonds und Hedgefonds besonders stetig laufen. Je nach Marktlage werden die drei Teile gewichtet.

Und im Superior 3 Ethik vom Bankhaus Schelhammer & Schattera kommen zusätzlich nachhaltige Kriterien zum Einsatz. Damit sind beispielsweise Atomenergie, Waffen, Umweltverschmutzung und Länder mit Todesstrafe ausgeschlossen. Das Portfolio richtet sich zu gleichen Teilen nach diesen, aber auch nach normalen wirtschaftlichen Kriterien.Die Fondsvolumen bewegen sich zwischen komfortablen mehreren Hundert Millionen Euro und schon beinahe zu wenigen 11 Millionen Euro (Weltkap-Invest).

Markus Wedel hat noch Platz für gut 40 Millionen Euro, dann will er seinen Fonds schließen. Definitiv.

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