Aus den Ergebnissen der Umfrage konnten unterschiedliche Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden herausgefiltert werden:
- Lösen des Timing-Problems: Ein sukzessiver Einstieg in den Kapitalmarkt kann speziell risikoaversen Anlegerinnen und Anlegern helfen, das Risiko eines falsch gewählten Einstiegszeitpunkts bei einer Einmalanlage zu reduzieren. Schwankungen können so geglättet werden. Außerdem bietet die Investition in regelmäßigen Abständen die Chance, an einer antizyklischen Strategie teilzuhaben.
- Investieren in Themen und Trends: Mit einem ratierlichen Einstieg können Private-Banking-Kundinnen und -Kunden an relevanten Zukunftsthemen und Trends teilhaben. Gerade Unternehmerinnen und Unternehmer interessieren sich stark für Zukunftsthemen. Schließlich erleben sie die Veränderungen und Herausforderungen bezüglich der Digitalisierung, technologischen Veränderungen, aber auch Themen wie den Kampf gegen den Klimawandel hautnah. Als wichtige Trendthemen werden in unserer Befragung insbesondere Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Gesundheit/Wohlbefinden sowie Smarte Mobilität gesehen.
- Nächste Generation im Fokus: Bei der Befragung zeigte sich, dass mehr als die Hälfte des Kapitals für andere angelegt wird, am häufigsten für die eigenen Kinder. Zukunftsvorsorge, finanzielle Sicherheit und Wohneigentum sieht die Kundschaft als die wichtigsten Herausforderungen für die künftigen Generationen. Durch die Möglichkeit der ratierlichen Schenkung bleibt die ältere Generation flexibel, um die Vermögensübertragung bei Bedarf anzupassen. Zudem versucht sie, die Möglichkeit der erbschaft- und schenkungsteuerlichen Freibeträge im Rahmen der Zehn-Jahres-Zeiträume zu nutzen und durch eine renditeorientierte Anlage deren Wertentwicklung gleich mit zu verschenken.
- Intelligentes Liquiditätsmanagement: Wie bereits ausgeführt, ist die Anlage von überschüssiger Liquidität ein wichtiges Thema in dieser Kundengruppe. Denkbar sind hier Lösungen zur regelmäßigen Wertpapieranlage mit einer einmaligen Entscheidung, um automatisch laufende Liquiditätsüberschüsse zielgerichtet, regelmäßig und rendite-orientiert zu investieren.

Für uns ist gerade der letzte Aspekt besonders bedeutend. Denn regelmäßiges Investieren bietet die Möglichkeit einer intelligenten Liquiditätssteuerung. Der Bedarf scheint vorhanden, wie unsere Befragung ergab. Die Möglichkeit, dass der Anlagebetrag dem Kontostand am Monatsende angepasst und die überschüssige Liquidität flexibel investiert wird, findet immerhin die Hälfte aller Kunden attraktiv. Dabei ist unserer Erfahrung nach jedoch für viele Kundinnen und Kunden in dem Segment wichtig: Sie wollen sich nicht regelmäßig kümmern, sondern lediglich einmal die Strategie beziehungsweise den Anlageprozess festlegen.
Überschüsse nutzen
Um die geschilderte Motivation zur Anlage überschüssiger Liquidität erfolgreich zu nutzen, kann es im Private Banking Sinn ergeben, eine Lösung für die vermögende Zielgruppe zu entwickeln. Wir unterstützen etwa die Sparkassen dabei, eine solche Strategie umzusetzen: Wir definieren einen regelmäßigen Prozess zur Umschichtung der Überschussliquidität, Letztere kann in flexibler Höhe kanalisiert und entsprechend der vom Anlegenden definierten Präferenzen zielgerichtet reinvestiert werden. Für Kunden und Anbieter ein Mehrwert.

Über den Autor:
Hussam Masri ist Leiter Private Banking und Wealth Management bei der Dekabank. Seit 2002 ist er für das Wertpapierhaus der Sparkassen in diversen Führungsfunktionen tätig und verantwortete unter anderem den Aufbau des Produktmanagements für alle Asset-Management-Produkte, den Produktvertrieb und das Zertifikate-Geschäft der Dekabank.