Klimarisiken im Portfolio Wie man die größten Treibhausgasemittenten identifiziert

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Die Emissionsbelastung wird typischerweise auf der Grundlage direkter und indirekter Emissionen geschätzt. Für beide Indizes stammt fast die Hälfte der Scope-1- und Scope-2-Emissionen von den zehn absolut gesehen höchsten Emittenten. Investoren könnten somit bereits durch eine gezielte Reduzierung der Investitionen bei diesen Unternehmen die Emissionsexposition deutlich reduzieren. 

Berichterstattungsqualität und Risikomanagement

Die oben aufgeführte quantitative Perspektive kann durch qualitative Indikatoren wie die ISS ESG Climate Reporting Quality Metric und das ISS Carbon Risk Rating ergänzt werden. Die Qualitätsmetrik zur Klimaberichterstattung bietet eine Bewertung der Qualität der Offenlegung von Emissionen. Das Carbon Risk Rating (CRR) misst, wie gut ein Unternehmen das mit einer Low-Carbon-Politik verbundene Risiko managt. Es wird einerseits von der Risikomanagementpolitik des Unternehmens selbst und andererseits von dem mit dem Geschäftsfeld verbundenen Risiko beeinflusst. CRR identifiziert Unternehmen auch als „Laggard“ (Nachzügler), „Underperformer“, „Performer“ oder „Overperformer“ in Bezug auf das Management künftiger Emissionen, die Festlegung von Zielen und die Veränderung ihres Produktportfolios.

Während die zehn größten Emittenten im Stoxx 600 Berichterstattungen zu ihren Emissionen liefern, bieten hierzu nur acht der zehn größten S&P-500-Emittenten ausreichende Informationen. Zum Beispiel veröffentlicht das US-amerikanische Energieunternehmen Philipps 66 überhaupt keine Berichte, während die Berichterstattung des US-amerikanischen Energiekonzerns The Southern als unvollständig angesehen wird. Laut Carbon Risk Rating weisen dieselben beiden Unternehmen ein unzureichendes Management der klimabedingten Risiken auf. Philipps 66 wird als „Laggard“ und The Southern als „Underperformer“ eingestuft.