Ankerinvestor ist bereits gefunden KfW kündigt erste Blockchain-basierte digitale Anleihe an

Headphones
Artikel hören
Ankerinvestor ist bereits gefunden
KfW kündigt erste Blockchain-basierte digitale Anleihe an
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.
Melanie Kehr und Tim Armbruster von der Kfw-Bank.

Melanie Kehr und Tim Armbruster von der KfW. Foto: KfW-Bildarchiv: Thomas Meyer, OSTKREUZ / Jonas Ratermann, laif

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitet die Begebung ihrer ersten Blockchain-basierten digitalen Anleihe in Form eines Kryptowertpapiers nach dem Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) vor. Die Transaktion soll im Sommer 2024 durchgeführt werden.

„Die Digitalisierung der Finanzindustrie spielt eine entscheidende Rolle für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzmarktes“, sagt Melanie Kehr, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, zuständig für IT, Transaction-Management und Operations und ergänzt: „Mit der geplanten Emission unseres ersten Kryptowertpapiers nach dem eWpG testen wir erneut eine Innovation am Finanzmarkt und wollen damit auch anderen Marktteilnehmern den Weg für künftige Transaktionen dieser Art ebnen.“

Seit 2022 sammelt die KfW Erfahrungen mit der Digitalisierung ihrer Geldmarkt- und Derivate-Aktivitäten. Eine erste digitale Anleihe in Form eines Zentralregisterwertpapiers nach dem eWpG wurde bereits emittiert. „Nun gehen wir mit einer Blockchain-basierten Anleihe den nächsten großen Schritt und wollen hierfür möglichst viele Investoren gewinnen“, ergänzt Tim Armbruster, Treasurer der KfW.

Die Kombination aus technologischem Fortschritt und gesetzlich reguliertem Umfeld biete der KfW demnach gute Rahmenbedingungen. „Ziel auf dem Weg zur Digitalisierung der Refinanzierung ist nun zunächst einmal, Neues zu lernen und dabei Verbesserungspotenziale zu erkennen. Wir gehen davon aus, dass die Digitalisierung uns Vorteile in Bezug auf Effizienzsteigerung und Skalierbarkeit bringen wird“, so Armbruster.

Mehrwöchige Vorbereitungsphase für institutionelle Investoren

Die Verantwortlichen der KfW legen Wert auf das Investorenengagement. Daher soll in einer mehrwöchigen Vorbereitungsphase im Dialog mit europäischen institutionellen Investoren ein Wissensaustausch stattfinden, damit diesen ausreichend Zeit gegeben werden, sich mit dieser Art von Transaktion auseinanderzusetzen. Als Ankerinvestor konnte Union Investment an Bord geholt werden. Diese verfügt bereits über Erfahrung mit Kryptowertpapieren, welche in die Vorbereitung der Transaktion wesentlich einfließen soll.

 

Die Transaktion wird von einem Konsortium, bestehend aus DZ Bank, Deutsche Bank, LBBW und Bankhaus Metzler durchgeführt. Diese werden auch den Dialog mit Investoren begleiten. Die DZ Bank agiert zudem als sammeleingetragene Inhaberin für die Anleihe.

Zahlungen werden zunächst auf klassischem Weg abgewickelt

„Die Digitalisierung schafft effizientere Kapitalmarktprozesse für die Realwirtschaft: Transaktionen werden sicherer, Kapitalflüsse schneller. Außerdem verzahnt sie die europäischen Kapitalmärkte enger miteinander“, sagt Souad Benkredda, Mitglied des Vorstands der DZ Bank.

Das Frankfurter Fintech Cashlink Technologies wird als Kryptowertpapierregisterführer fungieren. Bei dieser Transaktion beschränkt sich die KfW auf die Digitalisierung der Begebung der Anleihe als solche. Die Zahlungen werden weiterhin auf klassischem Wege unter Nutzung der etablierten Zahlungssysteme abgewickelt.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen