Strategien eines aggressiven Hedgefonds Verband der Firmenpensionskassen kritisiert Gesetzesvorschlag zum Generationenkapital

Helmut Aden, Vorstandsvorsitzender des VFPK: „Das Modell der Bundesregierung erinnert stark an die Strategien eines aggressiven Hedgefonds.“

Helmut Aden, Vorstandsvorsitzender des VFPK: „Das Modell der Bundesregierung erinnert stark an die Strategien eines aggressiven Hedgefonds.“ Foto: VFPK

Der Verband der Firmenpensionskassen (VFPK) äußert Bedenken gegen den aktuellen Gesetzesvorschlag zum „Generationenkapital“ – und das, obwohl der Verband grundsätzlich die Stärkung der Altersvorsorge durch zusätzliche Kapitaldeckung und Investitionen in Sachwerte befürwortet.

Die Kritikpunkte des VFPK sind:

  • Der Plan, die Investments vollständig durch Fremdkapital zu finanzieren. Die Mitarbeiter des VFPK stufen dies als hochspekulativ und riskant ein.

„Das Modell der Bundesregierung erinnert stark an die Strategien eines aggressiven Hedgefonds. Bekanntermaßen ist jedoch das Risiko schuldenfinanzierter Kapitalanlagen erheblich und steht nicht im Einklang mit unserem Verständnis von verantwortungsvoller Finanzierung eines Generationenkapitals“, so Helmut Aden, Vorstandsvorsitzender des VFPK, der zudem im Vorstand des BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes die Finanzierungspläne sitzt.

  • Die Rolle des Staates als Unternehmer sowie Aktieninvestor sieht der Verband ebenfalls äußerst skeptisch. Für eine erfolgreiche Umsetzung müsse der Staat laut Verband nicht nur
    die notwendige Infrastruktur und Expertise bereitstellen, sondern auch das Risiko politisch beeinflusster Auflagen tragen, die das Rendite-Risikoprofil potenziell negativ beeinflussen könnten.

Falsche Säule und Zielsetzung

Der Verband unterstreicht die Notwendigkeit, den Anteil der Kapitaldeckung in der
deutschen Altersvorsorge zu erhöhen, betont jedoch, dass dies nicht durch Finanzgeschäfte in der ersten Säule der Sozialversicherung erreicht werden sollte. Stattdessen plädiert der Verband dafür, die zweite Säule der betrieblichen Altersversorgung, in der die Rolle des Kapitalanlagemanagers bereits professionell ausgeübt wird, weiter zu stärken.

 

Mittels der vorgeschlagenen Gesetzesinitiative möchte die Bundesregierung das Rentenniveau stabilisieren und sogenannte Generationenkapital für die gesetzliche Rentenversicherung aufbauen. Damit soll das Rentenniveau langfristig bei 48 Prozent fixiert werden. Der VFPK hingegen sieht diese Maßnahme angesichts der bereits bestehenden hohen Bundeszuschüsse zur Rentenfinanzierung kritisch und lehnt die Zielsetzung einer dauerhafte Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 Prozent ohne weitere Maßnahmen ab.

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