Nachfolge offen Finanzchef Jürgen Voß verlässt die Nürnberger Versicherung

Jürgen Voß verlässt die Nürnberger Versicherung.

Jürgen Voß verantwortete unter anderem fünf Jahre die Kapitalanlage der Nürnberger Versicherung. Foto: Nürnberger Versicherung

Nach über zehn Jahren als Vorstandsmitglied legt Jürgen Voß seine Vorstandsmandate bei der Nürnberger nieder. Er scheidet zum 31. Dezember 2025 aus dem Unternehmen aus. Um sowohl den Übergang seiner Aufgaben und Mandate als auch den seiner Expertise und seiner Erfahrung sicherzustellen, wird er auch über 2025 hinaus dem Versicherungskonzern zur Verfügung stehen und den Aufsichtsratsvorsitz bei der Fürst Fugger Privatbank fortführen.

Jürgen Voß hat mit seiner Expertise und hohem persönlichen Einsatz zur positiven Entwicklung unserer Kapitalanlagen, des Asset Managements und der Bankdienstleistungen in herausfordernden Zeiten beigetragen. Dafür danke ich ihm im Namen des Aufsichtsrats und wünsche ihm für seine persönliche Zukunft alles Gute“, sagt Walter Bockshecker, Vorsitzender des Aufsichtsrates.

 

Mathematiker und Aktuar Voß ist seit 2006 bei dem Versicherer tätig und trug in verschiedenen leitenden Funktionen zur Unternehmensentwicklung bei. Er wurde 2015 in den Vorstand der Nürnberger Lebensversicherung (Mathematik und Produktentwicklung) und 2017 in den Vorstand der Beteiligungs-AG (Kapitalanlagen) sowie den Vorstand der Allgemeine Versicherungs-AG berufen. Seit 2019 ist er Finanzchef (Chief Financial Officers).

2020 übernahm Voß unter anderem den Verwaltungsratsvorsitz bei der Nürnberger Asset Management und ab 2021 den Aufsichtsratsvorsitz bei der Fürst Fugger Privatbank. Voß verantwortete zudem die Kapitalanlage, gab den Bereich 2022 an Jobst Leikeb ab, mit dem er seitdem eng zusammen arbeitet.

Wer auf Voß folgen wird ist bislang offen. Gegenüber diesem Medium heißt es dazu, dass darüber zu gegebener Zeit der Aufsichtsrat entscheiden wird. 

Nürnberger fährt Rekordverlust ein

Die Konzernerträge aus Kapitalanlagen erhöhten sich 2024 um 8,7 Prozent auf 813 Millionen Euro. Das Konzernergebnis ging dennoch von 42,8 Millionen auf minus 77,0 Millionen Euro zurück. Der höchste Verlust der Konzerngeschichte. Insbesondere die Schaden-/Unfallsparte trug zu dem negativen Ergebnis bei und verbuchte ein Minus von 157,4 Millionen Euro. Hauptursachen sind laut Pressemitteilung insbesondere die stark gestiegenen Schadenaufwendungen aufgrund von Inflation und Großschäden, die Abwicklung von Vorjahresschäden sowie vorgenommene Reservestärkungen.

Für die Sanierung wurde das Programm Back to Black aufgelegt. Zu den Maßnahmen gehören Beitragserhöhungen beziehungsweise Trennung von schlecht verlaufenden oder stark untertarifierten Verträgen sowie eine Exzellenz-Initiative in der Versicherungstechnik. Ziel ist es, 2027 keine weiteren Verluste in dem Bereich zu schreiben. Die weiteren Geschäftsfelder Leben, Kranken und Bankdienstleistungen lieferten 2024 positive Teilergebnissergebnisse.

 

„Die Nürnberger ist und bleibt ein solides Unternehmen mit einer Solvenzquote von deutlich über 200  Prozent. Die Herausforderungen in der Schadenversicherung gehen wir entschlossen und mit effektiven Maßnahmen an. Unser Fokus liegt auf Ertrag. 2025 erwarten wir für den Konzern ein Jahresergebnis in der Größenordnung von 40 Millionen Euro.“

Auf der nächsten Hauptversammlung finden außerplanmäßige Aufsichtsratswahlen statt. Drei Mitglieder, darunter der Vorsitzende Walter Bockshecker, legen ihre Mandate aus persönlichen beziehungsweise gesundheitlichen Gründen zum 14. Mai 2025 nieder. Für sie stehen Marion Ebentheuer (ehemaliges Mitglied des Vorstands ADAC und ehemalige Vorsitzende des Vorstands der ADAC Versicherung, Burkhard Oppenberg (Oppenberg Advisory) und Christian Rödl (Vorsitzender der Geschäftsleitung von Rödl & Partner) zur Wahl. Über den Vorsitz entscheidet der Aufsichtsrat in seiner ersten Sitzung nach der Hauptversammlung. 

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