Das California Public Employees' Retirement System (Calpers) hat Stephen Gilmore vom neuseeländischen Sovereign Wealth Fund als Investmentchef (Chief Investment Officer) eingestellt. Damit verantwortet er ein gut 495 Milliarden US-Dollar schweres Portfolio.
Gilmore, der die gleiche Funktion beim neuseeländischen Fonds innehatte, wird im Juli seine Arbeit aufnehmen und damit kurz nach der Einführung eines umfassenden Plans für nachhaltige Investitionen 2030, der Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Dollar in den nächsten sechs Jahren in Klimalösungen vorsieht.
Der US-Pensionsfonds suchte weltweit nach einem Finanzchef
„Stephen hat im Laufe seiner Karriere in sehr öffentlichen Funktionen für Organisationen gearbeitet, bei denen Transparenz und Belastbarkeit von entscheidender Bedeutung sind“, so Marcie Frost, geschäftsführende Direktorin (Chief Executive Officer) von Calpers, per Presseerklärung.
„Wir haben eine umfassende, weltweite Suche nach einer hochqualifizierten Führungspersönlichkeit durchgeführt, um unsere Aufgabe, den Beschäftigten des öffentlichen Sektors in Kalifornien Rentenleistungen zu bieten, fortzuführen, und wir sind zuversichtlich, dass Stephen die richtige Person für diese Aufgabe ist“, ergänzt Calpers-Präsidentin Theresa Taylor.
Mammutaufgabe für ein überschaubares Gehalt
Gilmore übernimmt einen der profiliertesten Jobs in der Investitionsbranche und steht vor einer schwierigen Aufgabe: Er leitet ein Team von mehr als 300 Mitarbeitern, die unter hohem Druck das jährliche Renditeziel der chronisch unterfinanzierten Rentenversicherung von 6,8 Prozent erreichen müssen. Zudem gehören politischen Spannungen und intensive öffentliche Kontrolle zum Tagesgeschäft. Das Jahresgehalt für diese Position beträgt 718.750 Dollar – ohne Anreize auf der Grundlage der Fondsleistung im Vergleich zu festgelegten Benchmarks.
Calpers, das die Gelder von mehr als 2 Millionen pensionierten Polizisten, Feuerwehrleuten und Angestellten des öffentlichen Dienstes verwaltet, verfügt lediglich über 72 Prozent der Vermögenswerte, die es für die Zahlung künftiger Leistungen benötigt. Wird das Renditeziel verfehlt, könnten Gemeinden in Kalifornien gezwungen sein, die Differenz auszugleichen und sogar Dienstleistungen zu kürzen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Mit Gilmores Start soll zudem eine Zeit glanzloser Renditen und wechselnder Führungspositionen ein Ende fnden. Die bisherige CIO, Nicole Musicco, verließ das Unternehmen im September abrupt, weniger als zwei Jahre nachdem sie als vierte CIO seit 2009 die Leitung der Rentenversicherung übernommen hatte. „Es gibt hohe Erwartungen, und das zu Recht, wenn es darum geht, die Versprechen zu erfüllen, die im Dienst derjenigen gemacht wurden, die Kalifornien dienen“, sagte Gilmore in der Erklärung.
Calpers legte in dem im Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 5,8 Prozent zu. Im jüngsten Fünfjahreszeitraum rangierte der Fonds im Vergleich zu den vom Wilshire Trust Universe Comparison Service erfassten Peers im unteren 90. Perzentil.
Gilmore schmiedete einen der erfolgreichsten Pensionsfonds der Welt
In Neuseeland verwaltet Gilmore seit 2019 den weltweit leistungsstärksten Staatsfonds mit jährlichen Renditen von mehr als 12 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, heißt es in der Erklärung von Calpers. Der 2001 gegründete „NZ Super Fund“ investiert mit dem Ziel, dass alle neuseeländischen Bürger, die 65 Jahre und älter sind, Rentenzahlungen erhalten.
Verluste während der Covid-19-Pandemie konnte Gilmore vermeiden, indem er mehr in Value-Aktien investierte. Die Größe des Fonds hat sich seit Gilmores Amtsantritt 2019 auf 43,6 Milliarden US-Dollar fast verdoppelt.
In seiner Karriere war Gilmore bislang unter anderem Chef-Investitionsstratege des Future Fund, einem australischen Staatsfonds, war damit unter anderem für Portfoliostrategie, Portfolio-Overlays und Anlagerisiken zuständig. Außerdem hatte er leitende internationale Positionen bei AIG Financial Products und Morgan Stanley inne und war für den Internationalen Währungsfonds und die Reserve Bank of New Zealand tätig.
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