Stolperstein Cum-Ex-Geschäfte? Flossbach setzt Ex-Sarasin-Banker vor die Tür

Kai Henke

Kai Henke

Kaum war Kai Henke als Co-Leiter für den Schweizer Markt bei Flossbach von Storch eingestiegen, hat er den Vermögensverwalter auch schon wieder verlassen. Laut Finews soll Henke eine zentrale Rolle bei den sogenannten Cum-Ex-Geschäften der Bank Sarasin gespielt haben.

Die von Sarasin vertriebenen Sheridan-Fonds versprachen hohe Renditen von bis zu 12 Prozent. Hierzu nutzten die Manager eine Steuerlücke. Das Geld der Investoren floss in US-Pensionsfonds, die Cum-Ex-Geschäfte abschlossen: Die Manager kauften kurz vor der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft deren Aktien (cum) und verkauften sie nach der Versammlung und damit nach der vom Kurswert abgezogenen Dividende direkt wieder (ex). Der Fonds kassierte die Dividenden und berief sich beim Bundeszentralamt für Steuern auf ein zwischenstaatliches Abkommen, wonach ihm der deutsche Staat die Kapitalertragsteuer auszahlte.

Seit 2012 sind diese Nachweispflichten in Deutschland neu geregelt, sodass Cum-Ex-Geschäfte und eine Auszahlung der Kapitalertragsteuer verboten sind. Somit bekommen die Anleger kein weiteres Geld ausgezahlt.

Henke war mehrere Jahre Chef der Sarasin Wertpapierhandelsbank in München und seit 2008 Leiter des Privatkundengeschäfts in Deutschland. Im November 2013 wechselte er zu Flossbach von Storch. Während seiner Zeit bei der Bank Sarasin soll er unter anderem Carsten Maschmeyer von einer Investition in einen der Sheridan-Fonds überzeugt haben, berichtet Finews. Außerdem soll er in direkter Verbindung zu zwei Steueranwälten gestanden haben, die die Sheridan-Fonds entwarfen.

„Die Idee und Ausarbeitung des Geschäftsmodells mit diesen Produkten gehen auf Henke, Berger und Steck zurück“, sagt eine Person aus dem Umfeld der Geschädigten gegenüber Finews. Sie könne dies mit Dokumenten belegen.

Im März gerieten die Sarasin-Geschäfte vor allem durch Carsten Maschmeyer in den Fokus der Öffentlichkeit. Der AWD-Gründer geht rechtlich gegen die Bank vor. Zeitnah verließ Henke Flossbach von Storch. Ob hier jedoch ein Zusammenhang besteht, wollte Geschäftsleiter Bernd Model gegenüber Finews nicht kommentieren. Kai Henke war für das Onlineportal nicht zu erreichen.

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