Private Banking Test 2022 „Durch solche Tests werden sich die an Qualität interessierten Banken weiterentwickeln“

Kai Fürderer, Mitglied der Geschäftsführung der Gesellschaft für Qualitätsprüfung

Kai Fürderer, Mitglied der Geschäftsführung der Gesellschaft für Qualitätsprüfung: "Die Branche der Privatbanken ist an konstruktiven Hinweisen interessiert." Foto: Fotofabrik

private banking magazin: Welches ist das größte Problem des deutschen Private Bankings?

Kai Fürderer: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Generell lässt sich sagen, dass wir zwar zahlreiche sehr gute Anbieter im Rahmen unseres Private Banking-Tests erlebt haben, aber gleichzeitig dieses hohe Niveau im Erstkontakt längst nicht Standard im deutschsprachigen Private Banking ist. Somit ist aus Kundensicht wünschenswert, dass exzellente Erlebnisse die Regel, nicht die Ausnahme sind.

 

Sie haben im Private-Banking-Test 2022 53 Institute überprüft. Wo offenbarten sich die größten Unterschiede zwischen guten und schlechten Anbietern?

Fürderer: Wir haben sowohl im Rahmen des Digital-Checks gravierende Unterschiede erlebt als auch bei den Kundengesprächen. Beim digitalen Auftritt waren es oft die Themen „Benutzerfreundlichkeit“ und „Transparenz“ auf der jeweiligen Homepage. Bei den Beratungserlebnissen waren es größtenteils der Tiefgang im Erstgespräch und die Professionalität im Nachgang – unter anderem im Hinblick auf die Terminbestätigung oder das Protokoll – sowie die Beratungsqualität bezüglich des Anlagewunsches und der Umfang der Unterlagen im Rahmen des Zweitgesprächs. 

In welchem Bereich können Sie ein Lob an die Anbieter verteilen?

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Fürderer: Insgesamt haben wir 29 ausgezeichnete Private Banking-Dienstleister kennenlernen dürfen. Das sind knapp über die Hälfte der getesteten Anbieter. Dort haben wir vom digitalen Auftritt bis hin zu den (beiden) Beratungsgesprächen auch Highlights erlebt, die künftig als Benchmark gelten dürften. Neben dem Umfang der Informationen und der Benutzerfreundlichkeit auf der Homepage, waren es die Gesprächsprotokolle, die Terminbestätigungen, die Begrüßung am Empfang, die Vorstellung beziehungsweise Positionierung, die Ansprache unseres Zielkonflikts bezüglich der angestrebten Zielrendite und der gewünschten Aktienquote sowie die Verabschiedung, bei der wir Erlebnisse hatten, die nahezu einmalig waren.