Gerücht um nächste Schweizer Bankenfusion Julius Bär prüft Übernahme von EFG International

Giorgio Pradelli, Chef von EFG International: Pradelli gilt als einer der Kandidaten für den Chefposten bei Julius Bär – und sein aktueller Arbeitgeber laut Medienberichten als Kandidate für eine Übernahme durch Julius Bär.

Giorgio Pradelli, Chef der Schweizer Privatbank EFG International: Pradelli gilt als einer der Kandidaten für den Chefposten bei Julius Bär – und sein aktueller Arbeitgeber laut Medienberichten als Kandidat für eine Übernahme durch Julius Bär. Foto: Imago Images / Ex-Press

Julius Bär lotet die Übernahme von EFG International aus. Das berichtet „Bloomberg“ (Bezahlschranke, in englischer Sprache) und beruft sich dabei auf Informationen von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut wären. Demnach hätte es zwischen der Zürcher Bank und EFG International in den vergangenen Wochen Gespräche über einen Zusammenschluss gegeben. Laut „Reuters“ (in englischer Sprache) haben die Banken diese Gespräche inzwischen aber wieder gestoppt. Den Grund dafür konnte „Reuters“ aber nicht nennen. „Finews.ch“ wiederum berichtet, dass die Verhandlungen sehr wohl noch laufen und Entscheidungen bald fallen würden.

Fusioniertes Institut würde etwa 600 Milliarden Franken verwalten

Gegenüber Medienvertretern äußerten sich Sprecher der beiden Banken nicht. Sollte die Fusion zustande kommen, würde das verwaltete Vermögen des fusionierten Unternehmens bei etwa 600 Milliarden Franken liegen. Julius Bär verwaltet derzeit 471, EFG International damit über 120 Milliarden Franken. Außerdem ist EFG International börsennotiert: Der Aktienkurs zog nach den Medienberichten an, die Bewertung der Bank liegt bei knapp 4 Milliarden Franken. Größter Teilhaber von EFG International ist die griechisch-schweizerische Familie Latsis.

 

Eine mögliche Fusion zwischen den Banken ist nicht die einzige Verbindung, die es derzeit zwischen den beiden Banken gibt: Giorgio Pradelli, aktuell Geschäftsleiter von EFG International und seit zwölf Jahren für das Haus tätig, galt in den vergangenen Wochen schon als einer der Kandidaten für den derzeit vakanten Führungsposten bei Julius Bär. Schließlich musste Julius-Bär-Chef Philipp Rickenbacher seinen Posten räumen, nachdem die Bank im Kreditgeschäft über 600 Millionen Schweizer Franken abschreiben musste – die im Zusammenhang mit der Signa-Pleite stehen. Aktuell führt Nic Dreckmann, zuvor stellvertretender Geschäftsleiter und zusändig für das operative Geschäft, die Geschäfte von Julius Bär interimsweise. Im Juni möchte die Bank einen endgültigen Rickenbacher-Nachfolger präsentieren.

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