Julius Bär baut seine Produktsparte um – und gründet dafür eine Geschäftseinheit für globale Produkte und Lösungen. Unter dem Namen „Global Products & Solutions“ verschmilzt Julius-Bär-Boss Stefan Bollinger zwei bisher getrennte Einheiten: Markets und Wealth Management Solutions. Die Einheit für die Wealth-Management-Lösungen war bisher Teil der sogenannte Investment & Wealth Management Solutions. Diese Einheit fällt in ihrer bisherigen Form weg.
Luigi Vignola und Rajesh Manwani sollen die globale Produkt- und Lösungseinheit als Co-Leiter führen. Vignola hatte die Organisationsstruktur schon vor Jahren in Asien eingeführt, sie soll effizienter und einfacher sein. Manwani führte das Geschäft für Vignola dann weiter, Vignola wiederum leitete in den vergangenen sechs Jahren die Markets-Einheit. Das Investmentbüro (CIO Office), bisher Teil von Investment & Wealth Management Solutions, soll künftig eine eigenständige Einheit unter der Leitung von Yves Bonzon sein.
Nicolas de Skowronski, der in den vergangenen fünf Jahren Co-Leiter von Investment & Wealth Management Solutinos war, wurde zum neuen Leiter für Digital Business Transformation ernannt. Er verantwortet das digitale Angebot von Julius Bär harmonisieren und soll die Nutzungserfahrung für Kunden als auch für Kundenberater abdecken.
Regionale Struktur für das Wealth Management
Auch das Kundengeschäft verändert sich, verteilt sich nun auf drei Regionen: Asien unter der Leitung von Jimmy, die Schwellenländer unter der Leitung von Rahul Malhotra und eine neue Region für die westlichen Märkte und die Schweiz. Carlos Recoder und Thomas Frauenlob leiten die Region und somit damit für den Heimatmarkt sowie den Rest Westeuropas, die amerikanische Märkte und das Intermediärs- und Family-Office-Geschäft verantwortlich.
Julius Bär hatte bereits die Geschäftsleitung verkleinert und angepasst, außerdem ein Führungskomitee für das globale Wealth Management eingeführt. Damit baut der neue Bankchef Bollinger Julius Bär weiter um. Bollingers Vorgänger Philipp Rickenbacher trat Anfang 2024 zurück. Zum Verhängnis wurden ihm wahrscheinlich die Kredite an die nun insolvente Signa-Gruppe unter René Benko. Diese mussten fast vollständig abgeschrieben werden, wodurch Verluste von rund 500 Millionen Schweizer Franken entstanden. Auch Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher war zurückgetreten, Noel Quinn soll ihm folgen. Zudem baut Julius Bär stellen ab.