Bündelung in Frankfurt Europa-Fusion macht J.P. Morgan zu einer der größten Banken in Deutschland

Stefan Behr, Geschäftsführer von J.P. Morgan SE

Stefan Behr, Geschäftsführer von J.P. Morgan SE: Er und die fusionierte Bank kommen im Frankfurter Taunusturm unter. Foto: J.P. Morgan SE

Die amerikanische Großbank J.P. Morgan Chase bündelt ihre europäischen Geschäfte. In Frankfurt am Main startet deshalb nun die J.P. Morgan in der Rechtsform einer Europäischen Gesellschaft, auch bekannt als „Societas Europaea" oder kurz SE. Sie entsteht aus der Fusion der Luxemburger und irischen Niederlassung mit der bereits vorher bestehenden deutschen Aktiengesellschaft. Die neu formierte Bank ist damit mit einem Schlag eine von Deutschlands fünf größten Banken.

Chef von J.P. Morgan SE wird der deutsche Banker Stefan Behr. Behr ist bereits seit Jahren für die Bank tätig und übernimmt den Posten des Geschäftsführers in der neuen Einheit. Außerdem ist er Teil des Managementkommittees für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, das von Viswas Raghavan als Geschäftsführer geleitet wird.

Europäische Niederlassungen bleiben bestehen

Die Pläne für die Fusion gibt es bereits länger, nun vermeldet die Bank in einer Pressemitteilung Vollzug: Künftig überwachen die Bafin und die Deutsche Bundesbank gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank das neue Institut. Von der neuen Tochter aus sollen die Geschäftsbereiche Unternehmens- und Investmentbanking, die Geschäftsbank und das Private Banking in ganz Europa gesteuert werden, um das Geschäft einfacher zu gestalten. Die Bank unterhält dafür weiterhin die Niederlassungen in Dublin, Luxemburg und Paris. Zusätzlich gibt es eine Niederlassung in London, um gewisse Bereiche des Private Bankings abdecken zu können.

Das fusionierte Europa-Geschäft von J.P. Morgan umfasst eine Kapitalbasis von etwa 34 Milliarden Euro. Damit rangiert die Bank unter den fünf größten Instituten Deutschlands und zählt europaweit zu den 20 größten Banken. Auswirkungen auf das Kreditrating oder die Beschäftigten soll die Fusion laut der Bank aber nicht haben. Die amerikanische Mutterbank gehört zu den größten Bank weltweit. In den USA ist das Geldhaus Marktführer und wies Ende 2021 eine Bilanzsumme von 3,7 Billionen US-Dollar oder umgerechnet 3,27 Billionen Euro auf. Die erste Niederlassung in Deutschland wurde 1928 eröffnet.

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