Jobmarkt 2015 „Im Asset Management sind Spezialisten gefragt“

Kennt die Trens im Personalmarkt des Asset Managements und Private Bankings: Tanja Apel-Mitchell von efinancialcareers

Kennt die Trens im Personalmarkt des Asset Managements und Private Bankings: Tanja Apel-Mitchell von efinancialcareers

Experten erwarten für die kommenden fünf Jahre einen deutlichen Anstieg der Assets under Management in der globalen Fondsbranche. Folglich erwarten sie die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes sehen sich sowohl die Anbieter von institutionelle Portfolios als auch von Publikumsfonds vor neue Anforderungen gestellt. Pensions- und Staatsfonds haben daher längst begonnen, verstärkt nach neuen Anlagemöglichkeiten zu suchen. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC prognostiziert in diesem Zusammenhang für 2020 einen Anstieg des zu verwaltenden Geldvermögens auf über 100 Billionen US-Dollar. Zusätzlich wirken sich die derzeit steigenden Aktienkurse positiv auf die Erträge zahlreicher Gesellschaften und heben die Nachfrage im Vertrieb.

Die besten Chancen dürften daher Kandidaten im Vertrieb im Asset Management haben. Die Suche nach Fachkräften beschränkt sich hierbei nicht nur auf deutsche Finanzhäuser, auch große ausländische Gesellschaften, die den Markteintritt in Deutschland planen, sind auf der Suche nach Fachkräften.

Compliance, Compliance, Compliance

Das Kredo im kommenden Jahr wird es, sein nachhaltige und transparente Vermögensbildung zu garantieren. Kurzfristige Steigerungen der Erträge spielen für Kunden hingegen keine große Rolle mehr. Dies beruht zum einen darauf, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise auch im Asset Management ihre Spuren hinterlassen hat. 

Des Weiteren bleiben Haftungsthemen und die Frage nach der Einhaltung rechtlicher und ethischer Richtlinien für den Kunden von großer Bedeutung. Dadurch werden sie auch für Finanzinstitute zu zentralen Themen.

Anleger lassen bei der Verwaltung ihrer Assets größere Vorsicht walten als in den Jahren vor der Krise. Rund 80 Prozent der Großanaleger in Deutschland legen größten Wert darauf Verluste zu vermeiden. Dies fand Union Investment in der aktuellen Untersuchung zu Risikoneigung und Anlagepräferenzen deutscher Bankkunden heraus. Insgesamt 82 Prozent bewerten bei der Auswahl eines Asset Managers dessen Risikokompetenz als eines der entscheidenden Schlüsselkriterien.

Weitere 68 Prozent halten die Umsetzung der Regelungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) für besonders wichtig. Solche Haftungs- und Regulierungsfragen beschäftigen die Finanzhäuser und sorgen dadurch für einen erhöhten Bedarf nach Risiko- und Compliance-Spezialisten.

Alternativen anbieten

Zusätzlich rücken neben dem Aspekt des Vermögensaufbaus die Themen Nachhaltigkeit und alternative Anlagestrategien immer stärker in den Fokus. Laut PwC-Studie sollen 2020 statt der derzeitigen 14 Billionen rund 36 Billionen US-Dollar und damit insgesamt 35 Prozent der Assets under Management auf alternative Anlageformen entfallen.

Es bedarf daher immer mehr spezialisierter Finanzexperten, die über versiertes Know-How, auch zu diesen Anlagen und Asset-Klassen, verfügen. Dies spiegelt sich in den aktuellen Stellenangeboten aus dem Bereich Asset Management wieder. Zahlreiche Finanzhäuser suchen konzentriert nach Portfoliomanagern und Produktentwicklern, die das bestehende Portfolio einer Bank durch nachhaltigere Anlagen oder neu zusammengestellte Produkte erweitern.

Trend in Richtung Spezialisierung

Im Hinblick auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und die damit verbundenen Regulierungsthemen eröffnen sich im Asset Management neue Möglichkeiten. So können sich Kandidaten einen Vorsprung vor anderen Mitbewerbern sichern, wenn sie aktiv eine Professionalisierung durch ein speziell auf die Finanzbranche zugeschnittenes Programm anstreben.

Weiterbildungsprogramme wie der Chartered Financial Analyst (CFA), der neben Finanzfachkenntnissen auch Kapitalmarktethik vermittelt, oder der Certified International Investment Analyst (CIIA) der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management, eignen sich vor allem für die spezialisierten Finanzbereiche.

Weiterhin steht das Programm zum Certified Financial Planner (CFP), der durch das Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB) zertifiziert und überwacht wird, zur Auswahl. Schwerpunkt des Programms liegt bei der Finanzplanung und im Kapitalmarkt, weniger Fokus liegt hierbei auf den einzelnen Finanzprodukten.


Über das Unternehmen:
Efinancialcareers ist ein Karriereportal, in deren Zentrum die Vermittlung von Jobs aus der Finanzbrache stehen. Das Portal ist in 19 verschiedenen Ländern quer durch Nordamerika, Europa, den Mittleren Osten und den Asien-Pazifik-Raum tätig und ist Teil der US-Unternehmensgruppe Dice. Zudem unterhält Efinancialcareers Redaktionsbüros in London, New York und Singapur, die Hintergrundartikel zum Arbeitsmarkt und der Bezahlung in der Finanbranche produziert.

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