Für 12,6 Millionen Euro Joachim-Herz-Stiftung beteiligt sich an Vermögensverwalter

Andreas Meier leitet das Asset Management der Joachim-Herz-Stiftung: Die Stiftung beteiligt sich an Laiqon.

Andreas Meier leitet das Asset Management der Joachim-Herz-Stiftung: Die Stiftung beteiligt sich an Laiqon. Bildquelle: Joachim Herz Stiftung

Die Hamburger Joachim-Herz-Stiftung beteiligt sich an Laiqon. Knapp 10 Prozent der Anteile hält die Stiftung künftig – Laiqon erhöht dafür das Barkapital ohne Bezugsrecht an der Gesellschaft. Damit erlöst die Vermögensverwaltungsgruppe insgesamt 12,6 Millionen Euro. Mit dem Kapital möchte Laiqon laut Pressemitteilung weiter wachsen.

Der Plan: Innovationen entwickeln, Vertriebskooperationen und strategische Partnerschaften des Laiqon-Konzerns ausbauen und die Digital-Asset-Plattform des Wealthtech LAIC weiterentwickeln. Insbesondere stehen die Digitalisierung 4.0, Nutzerzentrierung durch Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit in der Finanzbranche im Fokus. „Diese Strategie als ein Innovationsführer im deutschen Asset- und Wealth Management-Markt ergänzt sich hervorragend mit den Zielen unserer Stiftung zur Innovationsförderung“, so Ulrich Müller, Vorstand der Stiftung.

 

Vorstand und Aufsichtsrat von Laiqon haben heute beschlossen, das Barkapital wertpapierprospektfrei und um 2,1 Millionen Euro zu erhöhen – unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. Dafür nutzt Laiqon teilweise das genehmigte Kapital für 2024. Die Stiftung wiederum hält die dafür platzierten 2,1 Millionen neuen Stückaktien über eines ihrer Investitionsvehikel, das die Aktien in einer Privatplatzierung zum Preis von je 6,00 Euro übernimmt. Aus dem Preis und der Zahl von 2,1 Millionen Aktien errechnet sich dann der Kapitalerlös von 12,6 Millionen Euro.

Joachim-Herz-Stiftung schon vorher bei Direktbeteiligungen aktiv

Schon vor wenigen Monaten hatte sich die Joachim-Herz-Stiftung direkt an einem mittelständischen Unternehmen beteiligt: Beim Traditionsunternehmen Weidmüller hat die Stiftung 20 Prozent der Anteile übernommen. Bei der Kapitalerhöhung bei der Weidmüller Gruppe investierte die Stiftung Kapital, die sie aus dem Verkauf einer anderen Beteiligung erlöst hatte: 2022 hatte sie ihre Anteile am Waggonvermietungs- und Schienenlogistikunternehmen VTG verkauft.

Das Portfolio der Joachim-Herz-Stiftung setzt sich aus einem großen Teil Beiersdorf-Aktien zusammen, die die Stiftung mittelbar über eine Beteiligungsgesellschaft hält: Joachim Herz, der neben Beiersdorf-Aktien auch mittelbar Anteile an Tchibo hielt, plante seinen Nachlass schon zu Lebzeiten – nach seinem Unfalltod wurde 2008 dann die Stiftung mit einem Stiftungsvermögen von damals 1,3 Milliarden Euro gegründet. 

 

Neben den Beiersdorf-Aktien mit 64,5 Prozent entfielen Ende 2023 20 Prozent des Stiftungsvermögens auf Finanzanlagen, weitere 13,1 Prozent auf Immobilien in Deutschland und den USA und 2,4 Prozent auf sonstige Unternehmensbeteiligungen. Vorstände der Stiftung sind Ulrich Müller, Ariane Neumann und die Vorstandsvorsitzende Sabine Kunst. Die Kapitalanlage leitet Andreas Meier seit diesem Jahr.

Der börsennotierte Laiqon-Konzern verwaltet ein Vermögen von über 6,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg, Frankfurt, München und Berlin bietet institutionellen und privaten Anlegern aktiv gemanagte Fonds, KI-gemanagte Fonds und individuelle Vermögensverwaltung an. Zu den Marken und Tochterfirmen zählen LAIC, BV Bayerische Vermögen, MFI Asset Management, Growney oder SPSW Capital.

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