Der japanische Aktienmarkt im Aufschwung

manager/Analyst für japanische Aktien
bei Lazard Asset Management
Der japanische Aktienmarkt, der mehr als 30 Jahre hinter den Märkten anderer Industrieländer zurückgeblieben war, hatte zuletzt eine beeindruckende Stärke gezeigt. Im Laufe des Jahres 2023 bis Ende März 2024 hat der TOPIX-Index eine beeindruckende Gesamtrendite von 51,5 % in JPY erzielt.
Um die Gründe für diese Rallye zu verstehen, muss man den historischen Kontext kennen. Die unterdurchschnittliche Performance des japanischen Aktienmarktes in den vergangenen Jahrzehnten war größtenteils auf die Herabstufung der Bewertungsmultiplikatoren zurückzuführen. Während der Blase Ende der 1980er Jahre kam es zu starken Übertreibungen bei den Bewertungen japanischer Aktien im Vergleich zu anderen Märkten. Es folgte eine Abwertung, die weit über das hinausging, was durch das relative Gewinnwachstum der japanischen Unternehmen gerechtfertigt gewesen wäre. Deshalb werden japanische Aktien heute mit einem erheblichen Bewertungsabschlag gegenüber ihren Pendants aus anderen entwickelten Märkten gehandelt.
Von Deflation zur Inflation
Die aktuelle Rallye lässt sich durch mehrere strukturelle Veränderungen des Marktumfelds erklären, insbesondere die Rückkehr der Inflation in Japan nach vielen Jahren hartnäckiger Deflation. Viele japanische Unternehmen waren in den vergangenen zwei Jahrzehnten in einer Negativspirale gefangen. In dieser Zeit konnten sie die Preise nicht erhöhen oder gar Kostensteigerungen weitergeben. Dies führte zu gedrückten Gewinnspannen und Investitionszurückhaltung. Außerdem entwickelte sich in Japan sowohl bei Verbrauchern als auch bei Herstellern eine „deflationäre Mentalität“, die davon ausging, dass die Preise immer nach unten tendieren würden. Diese deprimierende Situation hat sich in den letzten Jahren dramatisch verbessert. Viele Unternehmen haben zum ersten Mal seit vielen Jahren die Preise erhöht. Das Ergebnis ist eine positive Rückkopplungsschleife, die höhere Löhne für die Arbeitnehmer beinhaltet sowie mehr Investitionen für künftiges Wachstum und bessere Renditen für Aktionäre.
Ende der Negativzinspolitik
Die Bank of Japan hat in ihrer März-Sitzung endgültig einen Kurswechsel vollzogen und sich nach acht Jahren von ihrer Negativzinspolitik verabschiedet. Das ist ein historischer Schritt und signalisiert, dass die jahrzehntelange Deflation in Japan nun offiziell beendet ist und eine Kehrtwende der japanischen Notenbank in Richtung Geldpolitik-Normalisierung eingeleitet wurde. Kim erwartet für 2024 eine weitere Zinserhöhung, möglicherweise sogar zwei. Für ein Ende der Deflation in Japan sprechen auch die ersten Ergebnisse der diesjährigen Frühjahrslohnverhandlungen, welche auf eine deutliche Grundlohnerhöhung von 3 bis 4 Prozent hindeuten. Derartige Lohnsteigerungsraten belegen, dass die japanische Wirtschaft beginnt, aus sich heraus die Inflation voranzutreiben, und sie rechtfertigen die Entscheidung der BoJ.
Wandel im Investitions- und Konsumverhalten
Das Verhalten vieler Privathaushalte und Unternehmen in Japan ist geprägt von einem deflationären Mindset. Da sich diese Denkweise jedoch nun ändert, dürfte es auch zu einem Wandel im Konsum-, Investitions- und Sparverhalten kommen, der erhebliche längerfristige Impulse für die japanische Wirtschaft und den Aktienmarkt mit sich bringen kann. Erste Verhaltensänderungen lassen sich laut Kim bereits bei japanischen Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen und bei Privathaushalten beim Investitionsverhalten erkennen.
Gute Aussichten für japanische Aktien
Der Übergang der japanischen Wirtschaft von Deflation zu Inflation, aber auch Verbesserungen bei der Corporate Governance japanischer Unternehmen, die zu einer Steigerung der Kapitaleffizienz und Aktionärsrenditen geführt haben, stimmen Kim und sein Team optimistisch für die mittel- und längerfristigen Aussichten von japanischen Aktien. Seit Anfang 2024 haben sich japanische Aktien in lokaler Währung und sogar in US-Dollar trotz der Abwertung des Yen gut entwickelt, wenngleich das zukünftig erwartete Kurs-/Gewinn-Verhältnis immer noch ungefähr auf der Höhe des Zehnjahresdurchschnitts liegt. Insgesamt sind die Bewertungen am japanischen Aktienmarkt weiterhin überzeugend, Rücksetzer können aber nicht ausgeschlossen werden. Angesichts der äußerst positiven strukturellen Veränderungen bietet sich Anlegern dennoch eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihre Portfoliogewichtung in japanischen Aktien zu überdenken und ggf. aufzustocken. Zudem hat Japan rückblickend eine der niedrigsten Korrelationen im Vergleich zu anderen Indizes, weswegen diesem Assetklassensegment auch ein gewisser Diversifikationsgrad zugeschrieben werden kann.

Stand: 31. März 2024
Quelle: Lazard, MSCI
Wie können Anleger in japanische Aktienunternehmen investieren?
Mit dem Lazard Japanese Strategic Equity Fund (A Acc JPY, ISIN: IE00B8JGVH80) haben Anleger die Möglichkeit, in ausgewählte japanische Aktienunternehmen zu investieren. Das dreiköpfige und sehr erfahrene Japanese Equity-Team bei Lazard kann eine über 25-jährige Industrieerfahrung zurückblicken und wird von fünf globalen Sektorspezialisten unterstützt. Die Japanese Strategic Equity-Strategie wurde bereits im Juli 2006 gestartet. Seit Mai 2013 können Anleger auch in den aufgelegten UCITS-Fonds anlegen, der eine bessere Wertentwicklung als der TOPIX Index anstrebt. Der Fonds kann die letzten zehn Jahre über einen sehr stabilen und konsistenten Track Record zurückblicken, welcher in Bezug auf die erzielten Renditen über die verschiedenen Zeitperioden stets im 1. Quartil seiner Vergleichsgruppe zu finden war. Das konzentrierte Portfolio besteht typischerweise aus 20 bis 30 japanischen Aktienunternehmen, welche aus einem Universum von etwa 3.000 börsennotierten Aktien des gesamten Marktkapitalisierungsspektrums einschließlich außerbörslich gehandelter Aktien zusammengesetzt ist. Per Ende März 2024 managte das Team insgesamt knapp 3,6 Mrd. USD in verschiedenen japanischen Aktienstrategien.


Daniela Weißenborn,
Head of Third Party Distribution Germany & Austria
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