Die Fondsgesellschaft Janus Henderson ist auf Einkaufstour gegangen: Das Investmenthaus mit Hauptsitz in London will eine Tochtergesellschaft des Vermögensverwaltungszweigs der National Bank of Kuwait, NBK Wealth, übernehmen. Es handelt sich dabei um NBK Capital Partners (NBKCP), ein Investmentteam von NBK Wealth. Des weiteren steht auch der ETF-Anbieter Tabula auf der Kaufliste von Janus Henderson.
Das Privatmarkt-Investmentteam von NBK Wealth, gegründet 2006, sei „ein führender Berater für alternative Anlagen in den Bereichen Private-Credit- und Private-Equity-Strategien in Schwellenländern, einschließlich des Nahen Ostens und Nordafrikas“, stellt Janus Henderson seine Neuerwerbung vor.
Aussichtsreiches Anlagesegment
Private Märkte in Schwellenländern seien für ausländische Investoren derzeit noch wenig erschlossen. Man sehe in ihnen jedoch einen „wichtigen strategischen Wachstumsbereich“. Die Übernahme geschehe nicht nur mit Blick auf die vorhandenen Janus-Henderson-Kunden. Vielmehr will Janus Henderson auch neue Kunden im Nahen Osten und anderen Ländern gewinnen. In der zweiten Jahreshälfte wolle man eigene alternative Schwellenländer-Strategien auflegen, kündigt das Unternehmen an.
Der zweite Übernahmekandidat, das Investmenthaus Tabula, hat sich auf aktiv gemanagte Renten-ETFs spezialisiert und war bislang auf institutionelle Investoren fokussiert. Die Übernahme soll das Geschäft mit aktiven ETFs ergänzen, in das Janus Henderson bereits vorgestoßen ist. Mit der Übernahme von Tabula wolle man auf die Kundennachfrage nach Investmentstrategien in einer Ucits-ETF-Hülle reagieren, heißt es. Außerhalb der USA sei die Ucits-Hülle die am weitesten verbreitete ETF-Struktur. Als Zielkunden setzt man neben Investoren aus Großbritannien und Europa auch auf solche aus Lateinamerika, dem Nahen Osten und dem Raum Asien-Pazifik. Die ETFs von Tabula will Janus Henderson weiterführen und zusätzlich außerdem noch weitere auflegen.
Beide Transaktionen werden – die behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt – voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen, teilt die Fondsgesellschaft mit. Zu den Kaufpreisen wolle man sich nicht äußern.
Janus Henderson aus einer Fusion hervorgegangen
Janus Henderson Investors ist aus den beiden Fondshäusern Janus Investors und Henderson Global Investors hervorgegangen, die 2017 fusionierten. Aktueller CEO des Hauses ist Ali Dibadj, der 2022 von Alliance Bernstein zu der Fondsgesellschaft wechselte.
Janus Henderson verwaltete zum vergangenen Jahreswechsel 335 Milliarden US-Dollar (etwa 303 Milliarden Euro) und beschäftigte in 24 Büros weltweit mehr als 2.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist an der Börse New York (NYSE) notiert.