Jahresrück- und Ausblick Private Equity „Vor allem Mittelstandsbeteiligungen bleiben vielversprechend“

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Spitzenreiter beim Geldsammeln

Zu den größten Fonds 2015 zählen dabei vor allem der Blackstone Capital Partners VII mit einem Volumen von 18 Milliarden US-Dollar und Warburg Pincus XII mit 12 Milliarden US-Dollar.

85 Prozent der Fonds haben ihr Zielvolumen im Fundraising erreicht und dabei im Schnitt 16,6 Monate gebraucht. Mit 70 Prozent machten US-Fonds den größten Teil aus, europäische Manager lagen bei 17 Prozent. Der größte Teil des Kapitals floss dabei in Buyout-Strategien.

Da die Käuferseite mit ausreichend Kapital ausgerüstet ist, wurden zahlreiche Exits umgesetzt. Spitzenreiter mit 33 Verkäufen war dabei Blackstone. Auf der Gegenseite war Carlyle mit 75 umgesetzten Unternehmenskäufen der aktivste Investor im vergangenen Jahr. Das Transaktionsvolumen insgesamt blieb dabei allerdings relativ stabil.

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Quelle: Preqin, Pitchbook, Astorius Capital (Darstellung)

Der Secondary-Markt

Der Secondary Markt hat sich mit einem Volumen von circa 35 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2014 mit 47 Milliarden US-Dollar leicht abgekühlt. Die Ursache liegt sicherlich in der Tatsache, dass die Banken sich weitestgehend von ihren Engagements getrennt haben, die aus regulatorischen Gründen abgegeben werden mussten.

Abverkäufe, die aus aktivem Portfoliomanagement heraus umgesetzt wurden, konnten das nicht kompensieren. Im aktuellen Umfeld eines Verkäufermarkts können signifikante Discounts auch nur bedingt realisiert werden.

Ausblick 2016

Wenn Private Equity auch weiterhin zu den wenigen Anlageklassen mit relativ starken Renditechancen zählt, muss man die Erwartungen im historischen Vergleich aber sicherlich dämpfen. Qualität hat auch hier seinen Preis, wie man vor allem bei den Large-Cap-Transaktionen in ihren Einstiegs-Multiples ablesen kann.

Große Investoren wie Staatsfonds, Pensionskassen und Versicherungen bleiben dem kleinteiligen Segment der Small- und Mid- Cap-Manager weitgehend vorenthalten. Mit ihren Losgrößen sind sie weiterhin gezwungen, im Large- und Mega-Cap-Bereich zu investieren. Renditebewusste Investoren, die kleinteiliger und wendiger investieren können, konzentrieren sich weiterhin verstärkt auf Small- und Mid-Cap-Strategien, die noch am ehesten zweistellige Renditen nach Kosten ermöglichen.

Die früher oft zitierte Illiquiditätsprämie dürfte dabei allerdings weniger eine Rolle spielen als die Komplexitätsprämie. Das Weniger an Beta muss durch ein Mehr an Alpha ausgeglichen werden. Insofern nimmt die richtige Manager- und Unternehmensauswahl eine immer größere Bedeutung ein.