Kundenakquise, AuM & Co. So steht es um Deutschlands Vermögensverwalter

Leitet das Institut für Vermögensverwaltung an der Hochschule Aschaffenburg: Hartwig Webersinke

Leitet das Institut für Vermögensverwaltung an der Hochschule Aschaffenburg: Hartwig Webersinke

Das Institut für Vermögensverwaltung (InVV) hat zum vierten Mal in Folge unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland zur Kunden- und Mitarbeiterstruktur sowie allgemeinen Lage befragt. Zwei von drei Befragten steigerten demnach 2016 ihre Kundenzahl.

Die Mehrheit der Anbieter, im Schnitt 60 Prozent, erhält ihren Zulauf an Neukunden von Großbanken. Aber auch von Sparkassen (43 Prozent) sowie Volks- und Raiffeisenbanken (37 Prozent) wechseln die Kunden zu Vermögensverwaltern. Mehrfachnennungen waren möglich.

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 Meist genannt unter Sonstige: Auslands- und DirektbankenQuelle: Institut für Vermögensverwaltung (InVV)

Entsprechend der größeren Kundenzahl verzeichneten acht von zehn Gesellschaften einen Anstieg des verwalteten Vermögens. Neben dem Gewinn von Neukunden war ausschlaggebend, dass bereits bestehende Mandanten ihre Gelder aufstockten.

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Im Schnitt geben 81 Prozent der Vermögensverwalter einen Anstieg ihres verwalteten Vermögens an Quelle: Institut für Vermögensverwaltung (InVV)

Auch der Ausblick für die Zukunft fällt bei den befragten Vermögensverwaltern zuversichtlich aus: Im Durchschnitt geben 85 Prozent der Vermögensverwalter eine positive Prognose für die nächsten 12 Monate ab. Konkret erwarten mehr als 90 Prozent, dass sich das Kundenwachstum in den kommenden Monaten fortsetzt.

„Unabhängigen Vermögensverwaltern bieten sich in den kommenden Jahren hervorragende Chancen, nachhaltig Marktanteile zu gewinnen“, erklärt Professor Hartwig Webersinke, Leiter des Instituts und zugleich Dekan an der Hochschule Aschaffenburg. Eine entscheidende Entwicklung begünstigt aus seiner Sicht die Vermögensverwalter-Branche: Die klassischen Banken und Sparkassen durchlebten einem fundamentalen Wandel.

Das Bewusstsein, dass eine gute Beratung etwas koste, sei bei vermögenden Privatanlegern zunehmend vorhanden. Vermögensverwaltung sei angesichts des Niedrigzinsumfeldes immer schwieriger. „Wer sich einem unabhängigen Vermögensverwalter anvertraut, hat bei identischem Risiko eine realistische Chance auf höhere Renditen als ein Privatanleger oder Kunde, der sich an eine vertriebsgetriebene Institution wendet“, so Webersinke.