Invesco-Studie Investoren setzen bei Faktorstrategien auf Anleihen und ETFs

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ETFs werden zudem laut der Invesco-Umfrage zunehmend verwendet, um aktive Faktorstrategien umzusetzen. Einige Investoren geben an, auf ETFs umgestiegen zu sein, nachdem sie faktorbasierte Ansätze zuvor über Swaps oder andere über eine Investmentbank gehandelte Derivate umgesetzt hatten. Im Vergleich zu diesen Vehikeln bieten ETFs den Befragten zufolge eine höhere Transparenz. Ein Grund für die Umstellung waren bei einigen Investoren auch strengere Nachhaltigkeits- oder Transparenzvorgaben.

Anleger kombinieren Nachhaltigkeit und Faktorstrategien

Umwelt- und Sozialkriterien sowie eine gute Unternehmensführung (englisch: ESG) werden für Investoren wichtiger. 84 Prozent der befragten institutionellen Anleger sowie 71 Prozent der Wholesale-Investoren geben an, ESG-Richtlinien zu haben. Mehr als die Hälfte berücksichtigt bereits Nachhaltigkeitskriterien in ihrem Faktorportfolio oder erwägt dies zumindest.

Die meisten Investoren sind dabei überzeugt, dass die ESG-Integration eine positive Wirkung auf Faktorstrategien hat. Rund 64 Prozent der institutionellen Anleger und 47 Prozent der Wholesale-Investoren meinen, dass sich die Ansätze begünstigen, Verlustrisiken minimiert werden und zugleich Potenzial für langfristig höhere Erträge entsteht. Das trifft insbesondere auf Investoren aus Nordamerika zu, gefolgt von Anlegern aus der Region Asien-Pazifik. Bei Investoren aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika meinen das nur 42 Prozent (siehe Grafik).

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Die Mehrheit der Investoren ist der Meinung, dass ESG positive Effekte auf Faktorstrategien hat. Quelle: Invesco

„ESG- und Faktoransätze werden zunehmend miteinander verknüpft, was einige Investoren, die diese zuvor unabhängig voneinander umgesetzt haben, jedoch vor Herausforderungen zu stellen scheint“, sagt Elsässer. Das gelte umso mehr, da viele Faktorprodukte keine ESG-Kriterien berücksichtigen und die meisten ESG-Produkte keine Faktorstrategien seien. „Daher brauchen wir einen besseren Wissenstransfer zur optimalen Eignung von Faktorstrategien für die ESG-Integration“, meint der Invesco-Portfoliomanager.

Elsässer rechnet damit, dass ETFs künftig auch bei ESG-Anlagen eine wichtige Rolle spielen. Häufig fehle es den Anlegern an Erfahrung mit Nachhaltigkeitskonzepten. „Ihnen kommen ETFs als einfache, kostengünstige Lösung für die Umsetzung von ESG-Strategien besonders entgegen“, so Elsässer.


Über die Studie:

Für die fünfte Global-Factor-Investing-Studie hat das Beratungshaus NMG im Auftrag von Invesco Gespräche mit 238 Pensionsfonds, Versicherern, Staatsinvestoren, Vermögensberatern und -managern sowie Privatbanken weltweit geführt. Das verwaltete Vermögen dieser Investoren beläuft sich auf insgesamt 25,4 Billionen US-Dollar (Stand 31. März 2020). Alle Teilnehmer der diesjährigen Studie sind den Angaben zufolge Faktoranleger, haben also den Angaben zufolge mindestens ein Faktorprodukt in ihrem Portfolio und/oder überwachen ihre offenen Risikpositionen anhand von Faktoren.

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